Abenteurer mit Herz für die Armen: Johanniter in Stade starten Hilfsaktion "Weihnachtstruck"

Hansi Eggert (re.) mit seinen Johanniter-Kollegen Nadin Groß und Jerome El-Khalafawi vor dem Johanniter-Truck | Foto: Johanniter
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  • Hansi Eggert (re.) mit seinen Johanniter-Kollegen Nadin Groß und Jerome El-Khalafawi vor dem Johanniter-Truck
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Sammlung von Hilfsgütern für Südosteuropa

tp. Stade. Der ehrenamtliche Johanniter-Helfer Hans-Georg, alias Hansi, Eggert (63) aus Stade ist selbst ein Nachkriegsgkind, seine Eltern flüchteten aus Ostpreußen. "Doch zum Glück haben meine Schwester und ich nichts von Mangel oder Armut mitbekommen. Unsere Eltern haben es uns nicht spüren lassen." Anders geht Familien mit Kindern aus abgelegenen Regionen in Albanien, Rumänien und Bosnien. Ihnen fehlt es am Nötigsten: Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel sind Mangelware. Zu ihnen startet zu Weihnachten der gigantische Hilfskonvoi "Johanniter Weihnachtstruck". Unter vielen hundert Helfern und rund 100 Lastwagenfahrern aus dem gesamten Bundesgebiet ist Hansi Eggert mit seinen Johanniter-Kollegen Nadin Groß aus Ahlerstedt und Jerome El-Khalafawi aus Stade. Sie bitten vor Ort um Beteiligung an einer Spendenaktion.

Erstmals machen sich ab dem Ersten Weihnachtstag, 25. Dezember, Freiwillige aus Stade auf den Weg nach Rumänien, um Hilfsgüter ins Zielgebiet zu bringen und direkt an Bedürftige zu verteilen. "Ein Abenteuer mit sinnvollem Hintergrund", sagt Hansi Eggert, Vater von zwei erwachsenen Kindern und Großvater einer Enkeltochter, der sich für den gut einwöchigen Hilfstransport bei seinem Arbeitgeber, einem Chemie-Zulieferer, extra Urlaub genommen hat.

Ziel der Konvois sind ausgewählte Kleinstädte, Dörfer sowie abgeschiedene Bergdörfer. Dort werden die Pakete überwiegend persönlich an sozial schwache und kinderreiche Familien, Waisen, Kindergarten- und Schulkinder, Senioren, Menschen mit Behinderung, Besucher von Armenküchen, aber auch an Opfer von Blutrache und Bewohner einiger Roma-Siedlungen verteilt.

"Wir freuen uns, dass wir dabei sein können, denn hier wissen wir, dass unsere Hilfe wirklich ankommt. Die Pakete erleichtern den Menschen in den Zielländern die Grundversorgung in den harten Wintermonaten und senden ihnen zugleich ein Zeichen der Solidarität", erläutert Jerome El-Khalafawi, Fachbereichsleiter Ehrenamt der Johanniter in Stade. "Darüber hinaus macht die Aktion uns selbst auch bewusst, dass vieles, was wir für selbstverständlich halten, für andere Menschen in Europa nach wie vor sehr wertvoll ist - sei es eine intakte Infrastruktur, zur Schule zu gehen, ausreichend zu Essen zu haben oder Dinge wie eine Zahnbürste zu besitzen", sagt Hansi Eggert, aktiv in der Rettungshundestaffel in Stade.

Die Stader Johanniter rufen Spender zum wohltätigen Päckchen-Packen auf. "Die Pakete sollen anhand einer Packliste gepackt werden", bittet Nadine Groß. "Dies ist aus zollrechtlichen Gründen wichtig und zudem möchten wir, dass alle Pakete in etwa gleichwertig sind" (siehe Infokasten). Die Sammelstelle ist an der Thuner Str. 124.

Im vergangenen Jahr wurden aus Deutschland mehr als 56.500 Päckchen mit insgesamt 45 Sattelschleppern in die Zielländer gebracht.

• Kontakt zum den Johannitern in Stade: Tel. 04141 - 67674. Infos im Internet auf Facebook: JohanniterWeihnachtstrucker.

Päckchen richtig packen

(tp). Folgende Artikel sollten in ein Weihnachtstruck-Päckchen: 3 kg Zucker, 3 kg Mehl, 1 kg Reis, 1 kg Nudeln, 1 Liter Speiseöl in Plastikflaschen, 3 Packungen Multivitamin-Brausetabletten, 3 Packungen Kekse, 5 Tafeln Schokolade, 500 g Kakaopulver, 2x Duschgel, 1 Handcreme, 2 Zahnbürsten, 2 Tuben Zahnpasta sowie ein kleines Geschenk für Kinder (z.B. Malblock und Stifte).

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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