Einmal Dorf, immer Dorf
Das macht das Leben auf dem Land aus
(jab). Sie sind schon ein ganz eigenes Völkchen - manchmal etwas verschroben, aber immer herzlich und hilfsbereit: Menschen, die auf dem Dorf aufgewachsen sind. Auch die Redakteure aus dem Landkreis Stade haben in ihren Ortschaften die ein oder andere Geschichte erlebt. Sie handeln von guter Nachbarschaft, wilden Feiern und echtem Zusammenhalt.
Auf dem Dorf werden die Feste gefeiert, wie sie fallen. Für die Dorfjugend geht es im Sommer jedes Wochenende zu den Zelt-, Scheunen- oder Saaldiscos, die im Rahmen der Schützenfeste organisiert werden. Die Strecke dahin geht man gemeinsam - über altbekannte Abkürzungen mit einem gut gemischten Kaltgetränk in der Hand. Irgendjemand kennt immer einen Weg: über Feldwege, direkt querfeldein, über baufällige Brücken oder wagemutig entlang der Bahnschienen ins Nachbardorf. Nicht wirklich immer kürzer, aber in jedem Fall lustiger als per Elterntaxi.
Apropos Schützenfest: Eine Mitgliedschaft im Schützenverein verpflichtet. Wer hier Mitglied ist, der ist nicht nur bei den eigenen Feierlichkeiten vor Ort. Auch die Vereine der Nachbardörfer werden unterstützt. Irgendwie ist man doch eine große Familie. Und für "Familienfeiern" reisen die Mitglieder auch schon mal mehrere Hundert Kilometer aus den neuen Wohnorten und Studentenstädten dieser Republik an - jedes Wochenende versteht sich. Wenn das kein Einsatz ist!
Doch nicht nur bei den Partys unterstützen sich Dorfmenschen gegenseitig. Wenn in der Nachbarschaft jemand Hilfe benötigt, dann ist sofort jemand zur Stelle, der mit anpackt. Selbst wenn das nötige Know-how fehlt: Es gibt immer jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt. So steht schnell das richtige Gewerk mit dem tatkräftigen Fachmann parat.
Nachbarschaftshilfe in jeder Hinsicht hat auf dem Dorf großen Wert. Egal, ob die Auffahrt gepflastert oder das Dach gedeckt werden muss. Die Dorfbewohner bringen sich so ein, wie es geht. Wird irgendwo ein Dach gedeckt, werden Dachpfannen geschleppt und eine Kette gebildet. Das spart Kraft und Geld. Wer nicht mehr so fit ist, backt für die fleißigen Helfer Kuchen oder schmeißt den Grill an. Alle sind dabei und halten zusammen - für ihre Dorfgemeinschaft, aus der kaum einer wieder weg möchte.
Kommt es Ihnen bekannt vor?
Haben Sie ähnliche Geschichten und Anekdoten auf dem Dorf erlebt und möchten dem WOCHENBLATT gern davon berichten? Dann schreiben Sie an jaana.bollmann@kreiszeitung.net.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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