Das Revival der Technik-Oldies aus Stade
Viele Schätze aus dem ehemaligen Verkehrsmuseum werden nun im Raum Hannover bestaunt
tp. Stade. Echte Flugzeuge hingen unter der Decke, tonnenschwere Loks und Walzen, "Opas" knatternde Mopeds, sogar vollständige Werkstätten und allerlei Kurioses füllten die inzwischen abgerissene Halle des früheren Technik- und Verkehrsmuseum in Stade: Der von Szenekennern hochgeschätzte und in Teilen als wertvoll eingestufte Bestand nützte den ehrenamtlichen Betreibern nichts in ihrem Bestreben, die Einrichtung zu erhalten, und nach langem Gezerre machte die Stadt den Laden dicht, um das Grundstück am Kreisel Freiburger Straße für die Gewerbebebauung zu verkaufen. Jetzt, einige Jahre nach der von Protesten und Medienrummel begleiteten Schließung, fragen sich viele Stader Bürger: Wo sind die schönen Ausstellungsstücke geblieben?
Mehrere gut erhaltene Exponate brachten die Vorstandsmitglieder des früheren Stader Museumsvereins bei dem befreundeten Verein "Mobilen Welten" in Sehnde-Wehmingen im Raum Hannover unter, wo sie ein Revival erfahren. Nach einer Zwischenlösung in den früheren "Eilers-Werken" Hannover hat "Mobile Welten" vor anderthalb Jahren in einer ehemaligen Salzmühle im heutigen Hannoverschen Straßenbahn-Museum (HSM) in Wehmingen die Exponate sicher untergebracht. "Wir haben dort 2017 eine vielbeachtete Ausstellung 'Über 200 Jahre Fahrrad im Norden' zeigen können, die später nach Nordhausen im Harz ging und jetzt in Teilen im Auto-Museum Volkswagen in Wolfsburg zu sehen ist", sagt Horst-Dieter Görg, Beisitzer im HSM-Vorstand.
Und: Am ersten Mai-Wochenende wird die rollende Dampfmaschine (Lokomobile) "Angelika" wieder in Betrieb genommen. "Angelika", die in Stade zuletzt nur noch gestanden hatte, ist bei den "Hanomag-Freunden" in Bockenem-Störy, ebenfalls in der Region Hannover, in guten Händen. "Dank der vortrefflichen Pflege kann sie nun endlich wieder 'unter Dampf' dem Publikum vorgeführt werden, ist Görg, von Beruf Motorjournalist, begeistert. Zuvor war eine aufwändige TÜV-Prüfung nötig, die der museale Koloss im Jahr 2017 bestand.
Einer von Görgs Favoriten aus Stader Bestand ist das Transportfahrrad "Long John" von 1935. Die zwischen Lenksäule und Vorderrad tief liegende Pritsche konnte mit bis zu 100 Kilo Last beladen werden.
Und: Ein historischer Speditionswagen aus Stade füge sich gut als Exponat in die Sammlung der "Intitiative Speditionsmuseum" ein, die sich den Aktivisten in der Salzmühle in Wehmingen angeschlossen haben.
http://www.mobilewelten.eu
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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