Mobiler Blitzer "Anette" ein voller Erfolg
Folgt auf "Anette" bald "Joachim"?
Mit dem Radar-Trailer "Anette" reagierte der Landkreis Stade im Frühjahr dieses Jahres auf den vielfach geäußerten Wunsch der Gemeinden nach einer Verkehrsüberwachung. Bei "Anette" handelt es sich um einen Pkw-Anhänger, auf dem eine Geschwindigkeitsmessanlage verbaut ist. Sie überwacht rund um die Uhr den Verkehr und ist ortsunabhängig einsetzbar. Wie erfolgreich "Anette" in den letzten Monaten schon war, gab der Landkreis Stade auf der Ausschusssitzung für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Tourismus am Dienstag, 13. September, bekannt: Mit mehr als 252.151,06 Euro eingenommenen Bußgeldern spielte Testgerät "Anette" den Kaufpreis eines gleichen Blitzers schon nach wenigen Monaten wieder ein.
Seit Ende Februar wurde "Anette" an 19 Standorten eingesetzt. Ziel ihres Einsatzes ist die Steigerung der Verkehrssicherheit. Auch wenn innerhalb der ersten paar Tage nach Anettes Aufstellung an einem neuen Ort ein schneller Lerneffekt einsetze, so trüge sie dennoch zur Geschwindigkeitsdrosselung bei. Genau diesen Effekt soll sie erzielen. Besonders bei Nacht seien Lärm und hohe Geschwindigkeiten keine Seltenheit, weshalb viele Bürgerinnen und Bürger die Anschaffung von "Anette" begrüßten. Die Aufstellung des Blitzers geschieht monatlich nach Abstimmung mit der Verfügungseinheit und dem Sachgebiet Verkehr der Polizeiinspektion Stade.
Von den 872.534 gemessenen Fahrzeugen konnte Anette 7.766 Raser auf frischer Tat ertappen. Somit ergibt sich eine sogenannte Verstoßquote von 0,94 Prozent, die deutlich höher liegt als bei den stationären Blitzern, bei denen die Quote bspw. im ersten Quartal 2022 bei nur 0,11% lag. Die sind schließlich bei ortskundigen Autofahrern bekannt.
Doch nicht jedem gefällt "Anettes" tüchtiger Einsatz. Immer wieder war der Blitzer Sabotageversuchen ausgesetzt. Doch Feuer, Aufkleber und Farbe konnten dem 1,5 Tonnen schweren, robusten Anhänger nichts anhaben.
Momentan ist "Anette" nur gemietet, doch nach der positiven Testphase möchte der Landkreis eine eigene mobile Messstation kaufen. Der Preis beläuft sich auf rund 250.000 Euro. Um weiterhin zur Verkehrssicherheit im Landkreis Stade beitragen zu können, wurde schon der Ruf nach einer zweiten "Anette" laut. Und die Verstärkung soll sie auch bald schon bekommen: Auf der Ausschusssitzung für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Tourismus wurde der Antrag auf Beschaffung eines zweiten Radar-Trailers einstimmig angenommen. Aus den Reihen des Plenums folgte schnell der Vorschlag die nächste Anlage "Joachim" zu taufen - schließlich sei das, der Gleichberechtigung entsprechend, ja nur fair.
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