Fünf Stunden frierend in der Notaufnahme: "Wartezeit deutlich überschritten"

Waltraud und Hubert-Peter Beneke haben schlechte Erfahrungen in der Notaufnahme des Elbe Klinikums gemacht | Foto: lt
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lt. Stade. Das Phänomen kennt jeder: Wenn man etwas Schönes macht oder viel zu tun hat, vergeht die Zeit wie im Flug. Steckt man aber in einer unangenehmen Situation fest oder wartet auf etwas, ziehen sich Minuten scheinbar ewig hin. Wie im Fall von Waltraud Beneke (64).
Die Frau aus Stade verbrachte nach einem Kreislaufzusammenbruch knapp fünf bange Stunden in der Zentralen Notaufnahme des Stader Elbe Klinikums, bevor ein Arzt sie untersuchte. Vom Verhalten der Mitarbeiter während ihrer Wartezeit von 12 bis 17 Uhr an einem Mittwoch sind Waltraud Beneke und ihr Mann Hubert-Peter (66) enttäuscht.
"Obwohl meine Frau gefroren hat und ihr nach einem Schlaganfall gelähmter Arm weh tat, kümmerte sich niemand um sie", sagt Hubert-Peter Beneke. Schlimmer noch: Eine Krankenschwester habe auf die Bitte um eine Decke einfach geantwortet, dass sie noch nicht im Dienst sei.
Erst als Waltraud Beneke, die mit dem Krankenwagen eingeliefert worden war, anfing zu weinen, sei sie gegen 16.30 Uhr in ein wärmeres Zimmer geschoben worden. Dann habe glücklicherweise eine Krankenschwester dafür gesorgt, dass endlich eine Ärztin kam. Gegen 17.15 Uhr sei Waltraud Beneke schließlich stationär aufgenommen worden, so ihr Ehemann.
"Alle rannten an mir vorbei, ich fühlte mich wie ein Gegenstand, überhaupt nicht beachtet", schildert Waltraud Beneke ihre Gefühle während der Wartezeit. Sie wünscht sich, dass das Krankenhaus-Personal künftig einfühlsamer mit den Patienten umgeht, und sie nicht bloß als Nummern wahrnimmt.
Dass die Wartezeit im Fall von Waltraud Beneke tatsächlich deutlich überschritten wurde, bestätigt Manfred Junge, stellvertretender Geschäftsführer des Elbe Klinikums, auf WOCHENBLATT-Nachfrage. An dem Tag seien einige Notfälle eingeliefert worden, die vorrangig behandelt wurden.
"Eigentlich hätte sich nach spätestens anderthalb Stunden ein Arzt um Frau Beneke kümmern müssen", so Junge. Er wisse, dass es leider manchmal zu längeren Wartezeiten komme, nehme aber die Beschwerde der Benekes ernst. In der nächsten Teamsitzung soll das Thema auf den Tisch kommen.

• Für Patienten, die sich über etwas beschweren wollen oder Anregungen geben wollen, gibt es sowohl am Elbe Klinikum in Stade als auch in Buxtehude einen unabhängigen Patientenfürsprecher. Er unterliegt der Schweigepflicht und behandelt alle Beschwerden vertraulich. Der ehrenamtlich tätige Patientenfürsprecher hält engen Kontakt zur Geschäftsführung und Leitung des Krankenhauses, damit bei Bedarf entsprechende Veränderungen umgesetzt werden können.
Ansprechpartner in Stade ist Dr. Wok-Ulrich Schütz (Terminvereinbarung unter Tel.: 04141 - 970).
Ansprechpartner in Buxtehude ist Hans-Hermann Kruck. Sprechstunde: Montag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr. Termine können unter Tel.: 04161 - 7032065 vereinbart werden.

Redakteur:

Lena Stehr

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