Bäume werden im Winter gefällt
Holzernte geschieht nachhaltig
sb. Himmelpforten. Spaziergänge im Wald sorgen für Entspannung und lassen Sorgen vergessen. Die kleinen Auszeiten vom Alltag werden sogar von Ärzten und Therapeuten für mehr Wohlbefinden empfohlen. Aus mit der Entspannung ist es jedoch für so manchen, der im Wald gefällte Bäume findet. Widerspricht das nicht dem Klimaschutz und dem Nachhaltigkeitsgedanken? Das fragte sich Andre Lockhorst bei seinem letzten Spaziergang im Wald bei Himmelpforten und wies das WOCHENBLATT auf die "massive Abholzung" hin. "Ich habe mich beim Spazierengehen geärgert", sagt er. "Meine Motivation besteht in dem allseits bekannten und notwendigen Klimaschutz - wohlwissend, dass Eichen und Buchen als CO₂-Speicher bekannt sind." Die Redaktion fragte bei Knut Sierk, Pressesprecher im zuständigen Forstamt Harsefeld, nach.
"Ich finde es gut, dass sich Leute Gedanken um den Wald machen", lobt Sierk den aufmerksamen Spaziergänger aus Himmelpforten. Das Forstamt habe die Aufgabe, den Wald sowohl zu pflegen als auch zu bewirtschaften. Das bedeutet z.B., Bäume zu entnehmen, von denen eine Gefährdung ausgeht. Das Querfeldeingehen im Wald geschehe zwar auf eigene Gefahr. Wer die Waldwege nutzt, kann jedoch darauf vertrauen, dass die Bäume im unmittelbaren Umfeld regelmäßig auf ein mögliches Sicherheitsrisiko überprüft werden.
Zusätzlich werde der Wald vom Forstamt bewirtschaftet. Das bedeutet, dass reifes Holz geerntet wird - kurz, dass Bäume gefällt und verkauft werden. "Unsere Volkswirtschaft hat einen enormen Holzhunger", erklärt Knut Sierk. "Wir brauchen Holz für Möbel und zum Bauen, aber auch für Druck- und Schreibpapier, für Verpackungen und Alltägliches wie Papiertaschentücher und Küchenkrepp." Würde das Holz nicht in Deutschland vor Ort angebaut und geerntet, müsste es aus dem Ausland importiert werden. Deutsches Holz hat dabei den Vorteil, dass es nachweislich aus nachhaltiger Produktion stammt. Denn die Betriebe sind zertifiziert und halten strenge Kriterien ein. So ist das Holz aus den Niedersächsischen Landesforsten, zu denen das Forstamt Harsefeld gehört, nach PEFC zertifiziert. Das ist ein unabhängiges Zertifizierungssystem zur Sicherstellung und Vermarktung nachhaltiger Waldbewirtschaftung.
Schlechte Bäume werden entnommen, um bessere zu fördern
Im Rahmen der Bewirtschaftung werden u.a. schlechte Bäume entnommen, um bessere zu fördern. So braucht eine Eiche beispielsweise sehr viel Licht zum Wachsen. Stehen die Bäume zu dicht, behindern sie sich gegenseitig. Darüber hinaus werden erntereife Bäume gefällt. Um den Wald zu erhalten und den Bestand dauerhaft zu sichern, werden anschließend neue Bäume gepflanzt. All das erfolgt durch ausgebildete Fachleute und nach einem strengen Bewirtschaftungsplan.
Zuständiger Revierleiter für den Himmelpfortener Wald ist Siegfried Rakowitz. Er teilte auf Anfrage mit, dass die schweren Stämme zurzeit witterungsbedingt nicht abtransportiert werden können. Durch den häufigen Regen sei der Waldboden aufgeweicht und könne durch den Einsatz schwerer Fahrzeuge Schaden nehmen.
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