Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume
Kreis Stade ließ in anderthalb Jahren 333 neue Bäume pflanzen
Aus Gründen der Verkehrssicherheit muss der Landkreis Stade in diesen Tagen fast 200 Eschen fällen. Die Bäume, die überwiegend entlang der Kreisstraßen stehen, sind von einem Pilz befallen und werden instabil (das WOCHENBLATT berichtete über dieses sogenannte Eschentriebsterben). Auch herabfallende morsche Äste könnten Autofahrer und Passanten gefährden. Es gibt auch andere Gründe, warum Bäume gefällt werden müssen - etwa im Zuge von Baumaßnahmen oder aufgrund von Sturmschäden. Dann nimmt der Landkreis Ersatzpflanzungen vor. Allein im Jahr 2022 und im ersten Halbjahr 2023 ließ der Landkreis 333 neue Bäume pflanzen.
Auch für die gefällten Eschen gibt es Ersatz. Allerdings werden keine neuen Eschen gepflanzt, sondern voraussichtlich Linden und Esskastanien. Die Neupflanzungen lässt sich der Landkreis einiges kosten: Für die Maßnahmen in den vergangenen anderthalb Jahren wurde eine halbe Million Euro aufgebracht. Pro Baum sind das rund 1.500 Euro. Diese vergleichsweise hohe Summe hat einen Hintergrund: Ausgeschrieben war nicht nur die Pflanzung, sondern auch eine mehrjährige Baumpflege. Dazu zählt unter anderem das Wässern. Außerdem gibt es eine Anwachsgarantie: Wenn also ein neu gepflanzter Baum eingeht, muss er durch das beauftragte Unternehmen ausgetauscht werden.
Viele gefällte Bäume werden, wenn es der Standort und die Verkehrssituation zulassen, direkt an Ort und Stelle durch eine Neupflanzung ersetzt. Das ist aber nicht immer sinnvoll - wenn etwa der Abstand zur Fahrbahn zu gering ist. Die Mindestabstände zur Fahrbahn sind abhängig von der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in dem jeweiligen Streckenabschnitt. Ein Beispiel ist die K39 im Alten Land, die gerade umfassend saniert wird. Dort mussten 56 Bäume gefällt werden, überwiegend am nördlichen Fahrbahnrand. Alle 56 Ersatzbäume wurden auf der nördlichen Straßenseite gepflanzt - aber jenseits Straßengrabens, also auf der von der Fahrbahn abgewandten Seite. Gepflanzt wurden Winterlinde, Stieleiche, Flatterulme und Spitzahorn.
Neben den Seitenräumen von Straßen werden auch brachliegende Freiflächen oder bereits als Obstplantagen genutzte Ausgleichsflächen genutzt. Bisweilen werden sogar kleine Wäldchen angelegt. In großem Stil hat der Landkreis Stade Ersatzpflanzungen am Schragenberg bei Horneburg vorgenommen: An der Kreisstraße 36 zwischen dem Kreisel an der B 73 und der Bahnlinie Cuxhaven - Hamburg wurden 110 Bäume neu gepflanzt. Es handelt sich um Ebereschen, Winterlinden, Schwarzerlen, Spitzahorne und Stieleichen. Die Pflanzungen erfolgten am Böschungsfuß, links und rechts der K36. Es handelt sich in erster Linie um einen Ausgleich für Bäume, die bei den Herbst- und Frühjahrsstürmen Bäume so in Mitleidenschaft gezogen wurden, dass sie gefällt werden mussten.
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