Ein Kümmerer sagt Tschüss
Peter Schneidereit gibt eines seiner letzten Ehrenämter auf
Sowohl in Stade als auch im Land Kehdingen gilt Peter Schneidereit als ein "Kümmerer". Das Organisationstalent hat in den vergangenen Jahrzehnten so manches "am Laufen gehalten". Ab sofort wird der 77-Jährige jedoch kürzergetreten. Anfang des Jahres hat er mit dem Vorsitz des Vereins "Festung Grauerort" eines seiner letzten offiziellen Ehrenämter abgegeben. U.a. nennt Schneidereit gesundheitliche Gründe, insbesondere schwindendes Augenlicht.
Vor seinem Ruhestand, der verspätet erst mit 69 Jahren begann, war Peter Schneidereit selbstständiger Immobilien-Finanzdienstleister. Gelernt hatte er nach der Schule zunächst das Maurerhandwerk – als Grundlage für ein späteres Ingenieurstudium. Letzteres hängte er jedoch nach zwei Semestern an den Nagel. Stattdessen wurde er Bankkaufmann, holte anschließend während seiner Bundeswehrzeit das Abitur nach und studierte danach Jura in Hamburg.
Engagement für Menschen mit Handicap
Parallel engagierte er sich für den Stader Verein „Hilfe für Behinderte“ und gründete die gemeinnützige Gesellschaft „Die Börne“. Dort war er von 1974 bis 1989 Geschäftsführer. „Mein Schwager hatte das Downsyndrom“, erzählt Schneidereit. „So kam ich mit der Thematik überhaupt in Berührung.“ U.a. als Autor für das Bützflether Handballblatt engagierte er sich auch für den örtlichen Sportverein. Zudem war er in seiner Freizeit als Jugendschöffe beim Stader Amtsgericht und als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht tätig.
1999 machte sich Peter Schneidereit als Immobilien-Finanzberater selbstständig. „Während meiner beruflichen Tätigkeiten war ich immer Mitglied in Landes- und Bundesverbänden und lernte die Vorteile von Netzwerken zu schätzen. Deshalb trat ich 1999 auch in den Bützflether Gewerbeverein ein, wo ich bis heute Vorsitzender bin. Ich werde jedoch auch dieses Amt im Laufe des Jahres abgeben“, sagt er.
Mammutprojekt Festungs-Sanierung
2019 löste Peter Schneidereit Hans-Hermann Ott als Vorsitzer des Festungsvereins ab. Und übernahm damit das Mammutprojekt, dringend erforderliche Sanierungsarbeiten an dem historischen Gemäuer in die Wege zu leiten. "Die Festung litt zu diesem Zeitpunkt unter einem massiven Investitionsstau", erinnert er sich. Unter seiner Führung akquirierte der Verein Fördergeld und Spenden in Millionenhöhe. So konnte u.a. das Dach saniert und behindertengerechte sanitäre Anlagen installiert werden. Geplant ist jetzt, die Festung an den viel befahrenen Elbe-Radwanderweg anzuschließen und auf dem Wall ein Sommercafé mit Elbblick zu installieren.
Mit dem Vereinsvorsitz gibt Peter Schneidereit auch seinen Wohnsitz in unmittelbarer Nachbarschaft zur Festung auf. Gemeinsam mit seiner Frau Hannelore zieht er in die Stader Innenstadt.
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