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Pflegeausbildung: Mehr Chancen, aber auch mehr Lerninhalte

Kim Riepen stellt Tabletten für die Bewohner | Foto: sb
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Ausbildung in jedem Alter

(sb). Offenheit, Wissbegierigkeit und Freude an der Arbeit mit Menschen - das sind laut Martin Matthews einige grundsätzliche Voraussetzungen für eine Ausbildung in der Pflege. Matthews ist Leiter der Wohn- und Pflegeeinrichtung Wohnpark an der Schwinge (Doreafamilie Stade), die seit ihrer Eröffnung vor 13 Jahren jedes Jahr ausbildet - zunächst im Beruf Altenpfleger, seit August 2020 in der generalistischen Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau.

Mit der neuen Ausbildungsverordnung wurden die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildungen zusammengefasst. Infolgedessen lernen die Absolventen drei Fachrichtungen in einem. "Dadurch hat die Ausbildung inhaltlich sehr angezogen", sagt Matthews. "Nach unseren ersten Erfahrungen ist dafür ein deutlich höheres Maß an Selbststudium erforderlich."

Insgesamt wurde die neue Ausbildung deutlich vielseitiger. Die Auszubildenden lernen in der Praxis die verschiedensten Branchen der Pflege kennen und hospitieren in einzelnen Betrieben deutlich länger. Das hat zur Folge, dass die Zeit in ihrem eigenen Ausbildungsbetrieb im Vergleich zu vorher stark verkürzt wird. "Noch sammeln wir viele Erfahrungen mit der neuen Ausbildung", sagt Martin Matthews. "Wir stellen jedoch fest, dass durch die längere Abwesenheit unserer Auszubildenden individuell neue Wege der Kommunikation und Begleitung gefunden werden müssen."

Großer Vorteil der generalistischen Ausbildung ist, dass die Absolventen alle Bereiche der Pflege kennenlernen und anschließend freier auswählen können, wo sie arbeiten möchten. Viele Pflegefachkräfte entdecken dabei ihre Leidenschaft für eine mögliche Spezialisierung. Das kann im Krankenhaus der Bereich OP, Intensivpflege oder Geriatrie sein. "Und auch die Altenpflege bietet viele Möglichkeiten der Weiterbildung mit tollen Karrierechancen, z.B. zur Palliativ- oder zur Demenzfachkraft, im Schmerz- oder im Wundmanagement oder im Bereich Wohnbereichs- oder Pflegedienstleitung", sagt Matthews. Und: "Wer in einer Senioreneinrichtung arbeitet, kann zu den zu pflegenden Personen eine nähere Bindung aufbauen und Fortschritte dauerhaft begleiten", sagt Matthews.

Das bestätigt auch Kim Riepen, die im Wohnpark an der Schwinge als Wundmanagerin arbeitet. "Wenn sich eine problematische Wunde nach intensiver Pflegebehandlung geschlossen hat oder ein Bewohner mit unserer Hilfe wieder mobilisiert werden kann, ist das ein tolles Erfolgserlebnis", sagt sie.

Mit ihrer Berufswahl bisher rundum zufrieden zeigt sich Joulina Ayad. Sie absolviert eine zweijährige Ausbildung zur Pflegassistentin, bei der sie drei Tage in der Schule und zwei Tage in einer Pflegeeinrichtung lernt. "Ich liebe den Umgang mit älteren Menschen", sagt sie, "und meinen Berufsalltag habe ich mir genauso vorgestellt, wie er ist."

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Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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