Strom-Generatoren beschaftt
Ukrainer aus dem Kreis Stade hilft Kiewer Feuerwehr

- Der ukrainische Geschäftsmann Grischa Kaflowsky (vorne re.) übergibt Stromgeneratoren an die Feuerwehr in der Region Kiew.
- Foto: G.K.
- hochgeladen von Jörg Dammann
Beim Thema Ukraine-Hilfe fällt immer wieder ein Name: Grischa Kaflowsky. Der ukrainische Geschäftsmann pendelt unaufhörlich zwischen dem Landkreis Stade und seiner Heimatstadt Kiew, um Hilfsaktionen für das kriegsgebeutelte Land zu organisieren. Weil die russischen Invasoren verstärkt Kraftwerke angreifen, gibt es bei der Stromversorgung in der Ukraine zusehends Probleme. Um kurzfristige Stromausfälle überbrücken zu können und auch im Falle längerer Blackouts im kommenden Herbst und Winter gerüstet zu sein, ließ Kaflowsky jetzt mobile Strom-Generatoren im Wert von mehr als 40.000 Euro importieren. Neben Feuerwehren im Raum Kiew sollen auch Einsatzkräfte in Lwiw an der Grenze zu Polen ausgestattet werden.
"Es hat alles gut geklappt", berichtet Kaflowsky dem WOCHENBLATT. Der Sattelzug sei rechtzeitig in Kiew eingetroffen. 100 Generatoren, insgesamt knapp acht Tonnen schwer, konnte Kaflowsky über seine internationalen Kontakte kurzfristig in die Ukraine ordern. Wie berichtet, plant Kaflowsky zusammen mit dem Landkreis Stade und den Feuerwehren und Hilfsorganisationen einen Hilfstransport im Juli. Die Aktion steht unter der Schirmherrschaft von Landrat Kai Seefried. Kaflowsky stellt mit seinen Kontakten sicher, dass die Hilfsgüter zielgerichtet eingesetzt werden.
Sohn rettet sich vor Drohnenangriff
Die Freude über den Import der Stromgeneratoren war aber schnell getrübt: Kaflowsky erlebte am vergangenen Wochenende schlaflose Nächte: Sein Sohn Sascha ist als Kommandeur einer Drohneneinheit an der Ostfront in der Region Kupjansk eingesetzt. Dort hat die russische Armee ihre Angriffe verstärkt. Die Aggressoren versuchten immer wieder, die Front zu durchbrechen. Die ukrainische Regierung meldete unlängst „schwere Kämpfe entlang der gesamten Frontlinie“. Was das bedeutet, erlebte Sascha Kaflowsky am eigenen Leib, als er ins Visier einer russischen Drohne geriet.
Mit mehreren weiteren Soldaten und einem mit Tarnlackierung versehenen Einsatzfahrzeug hatten sie in einem Waldgebiet Stellung bezogen. Eine russische Drohne flog über ihnen, feuerte auf sie. Das Armeefahrzeug wurde schwer beschädigt und geriet in Brand. Sascha und seine Kameraden blieben zum Glück weitgehend unversehrt. „Die Russen nutzen das gegenwärtige Zeitfenster aus“, meint Vater Grischa. Die ukrainische Armee warte dringend auf Munitionsnachschub aus westlichen Beständen. Bis die Militärhilfe eintreffe, seien die ukrainischen Verteidiger besonders heftigen Angriffen der russischen Invasoren ausgesetzt.
Redakteur:Jörg Dammann aus Stade |
|
Webseite von Jörg Dammann | |
Jörg Dammann auf Facebook | |
Jörg Dammann auf Instagram |
Kommentare