Ärgerlicher Einsatz für die Rettungskräfte
Unrat in Stader Wohngebiet lockt Ratten an und gerät in Brand
Wozu den Müll an die Straße schleppen, wenn man ihn auch neben das Haus werfen kann: Das dachten sich wohl Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Stade. Sie deponierten die Abfallsäcke einfach auf dem Grundstück. Vielleicht meinten sie auch, dass es niemanden stört, wenn man mit unansehnlichen Müllhaufen die Gegend verschandelt. Zwar handelt es sich bei diesem Quartier mit einigen in die Jahre gekommenen Häusern unweit der Bremervörder Straße nicht um die piekfeinste Wohnadresse in Stade. Das ist aber kein Grund, das Wohngebiet vorsätzlich zu verschandeln. Außerdem haben die sorglosen Müllentsorger nicht darüber nachgedacht, welche Folgen ihr Handeln haben kann. Die Müllsäcke haben soviel Ratten angelockt, dass jetzt ein Schädlingsbekämpfer tätig werden muss. Und jetzt musste sogar mitten in der Nacht die Feuerwehr ausrücken, weil dort Müll brannte.
Feuerwehr musste ausrücken
"Brennt Müll im Garten" lautete die Alarmdepesche, mit der die Stader Feuerwehrleute aus dem Schlaf gerissen wurden. Kurz nach Mitternacht mussten die Helfer zu einem Feuer eilen, das nur ausgebrochen war, weil jemand zu bequem ist, seinen Müll ordnungsgemäß zu beseitigen. Ausreden dafür, warum ein Haufen Müllsäcke im gelagert wird, dürfte es nicht geben - außer Faulheit oder Nachlässigkeit. Es bleibt zu hoffen, dass die Verursacher dieser Sauerei für den Einsatz zur Kasse gebeten werden.
Landkreis bestätigt Rattenbefall
Das Gleiche gilt für die Rattenbekämpfung. Wegen der starken Vermüllung - vor allem mit Gelben Säcken und Hausmüll - wurden die unliebsamen Nager angelockt. Nachdem sich Anwohner wiederholt bei der Stadt beschwert hatten, wurde nun der Landkreis aktiv. Höchste Zeit, denn die Zustände soll es nach WOCHENBLATT-Informationen bereits seit zwei Jahren geben. "Dem Amt Gesundheit ist diese Situation Anfang Februar gemeldet worden" erklärt Landkreis-Sprecher Daniel Beneke auf Nachfrage. Die Gesundheitsaufsicht sei vor Ort gewesen und habe den Rattenbefall bestätigt.
Eigentümer hat nicht reagiert
Der Landkreis hat nach Angaben von Beneke auch den Eigentümer verwaltungsrechtlich angeschrieben und diesen aufgefordert, einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen. Gleichzeitig wurde ein Anhörungsbogen verschickt. Doch der Eigentümer soll sich beim Landkreis nicht gemeldet haben. "Deshalb erfolgte seitens des Amtes Gesundheit die Ausschreibung der Schädlingsbekämpfung", so Beneke. Die Beauftragung erfolgt im Rahmen der sogenannten Ersatzvornahme. Der Schädlingsbekämpfer habe bereits seine Arbeit aufgenommen.
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