Ukrainer hofft auf Waffenstillstand
Von Stade in die Ukraine: Auto vollgepackt mit Hilfsgütern
Er ist das Gesicht der Ukraine-Hilfe in der Region: Der Geschäftsmann Grischa Kaflowsky aus Kiew war gerade wieder im Landkreis Stade zu Gast, um sich bei seinen Unterstützern zu bedanken. Die ließen ihn nicht mit leeren Händen gehen und luden sein Auto randvoll mit Hilfsgütern. Kaflowsky gibt im WOCHENBLATT regelmäßig eine Einschätzung der Lage in der Ukraine ab.
Anstecker für Teilnehmer der Hilfstransporte
Bei einem Dankeschön-Abend in der Feuerwehrtechnischen Zentrale ehrten Landrat Kai Seefried und Ordnungsdezernentin Sabine Brodersen gemeinsam mit Kaflowsky die Einsatzkräfte des diesjährigen Ukraine-Hilfstransports aus dem Landkreis Stade. Als Erinnerung an die Aktion, mit der im Sommer fünf Fahrzeuge für Feuerwehr und Rettungsdienst sowie etliche Tonnen Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht wurden, erhielten die Ehrenamtlichen neben Urkunden Anstecker für ihre Uniform. „Dieses Engagement ist alles andere selbstverständlich“, betonte Landrat Seefried. Dezernentin Brodersen zeigte sich tief beeindruckt „vom selbstlosen Einsatz der Freiwilligen aus Feuerwehren und Hilfsorganisationen für Frieden und Völkerverständigung“. Die Einsatzleitung hatte der stellvertretende Stader Stadtbrandmeister und Chef der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises, Wilfried Sprekels, übernommen.
Erschütternde Dokumentation vorgeführt
Kaflowsky berichtete aus erster Hand, wie sich die Lage in seiner Heimat entwickelt. Er hat die Hilfstransporte des Landkreises und die sachgerechte Verteilung der Spenden in der Ukraine begleitet. „Mit dem Material, das ihr uns gebracht habt, konnten schon viele Menschenleben gerettet werden“, sagte Kaflowsky. Emotional wurde es, als er eine Dokumentation über das Freiwilligen-Bataillon zeigte, in dem sein Sohn Sascha seit Kriegsbeginn kämpft. Die Straßenschlachten in Kiew und Umgebung im Februar und März 2022, aber auch die Hölle von Bachmut im vergangenen Jahr – es waren dramatische Szenen, für Sprachlosigkeit gesorgt haben. Kaflowsky ist vorsichtig optimistisch: Die westliche Unterstützung zeige Wirkung, die ukrainische Armee verfüge über eine starke Moral. „Ich hoffe, dass im Laufe des Jahres 2025 die Waffen schweigen werden“, sagte Kaflowsky.
Hilfsgüter von mehreren Hunderttausend Euro
Der Ukrainer konnte jetzt erneut Ausrüstung für die aufgrund der russischen Angriffe besonders stark geforderte Feuerwehr in seiner Heimat in Empfang nehmen. Kaflowsky transportiert dieser Tage ausgemusterte Einsatzkleidung und Atemschutzgeräte sowie mit Spendengeldern beschaffte Stromgeneratoren in die Ukraine. Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Firmen und Privatpersonen beteiligen sich regelmäßig an der Hilfsaktion, für die Landrat Kai Seefried die Schirmherrschaft übernommen hat. Mit mehreren großen Hilfstransporten haben Einsatzkräfte von Feuerwehren und Hilfsorganisationen bereits Einsatzfahrzeuge und Waren im Wert von mehreren Hunderttausend Euro an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht. Auf den Spendenkonten beim Deutschen Roten Kreuz und bei der Johanniter-Unfall-Hilfe wird weiter Geld gesammelt, um Hilfsgüter zu beschaffen.
Spendenkonten
Spenden können unter dem Stichwort „Ukraine-Hilfe Landkreis Stade“ auf folgende Konten eingezahlt werden:
DRK-Kreisverband Stade Flüchtlingshilfe gGmbH, IBAN: DE 91 2419 1015 1009 3346 00
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Bremen-Verden, IBAN: DE 16 3702 0500 0004 3107 18
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