Nein heißt Nein
Was Kita-Kinder im Puppentheater Grüni und Grumilla lernen
jab. Stade. "Ich darf selbst bestimmen, wer mit mir kuschelt!" Das war der Kern des pädagogischen Puppentheaters, das in den vergangenen zwei Wochen in acht Stader Kitas aufgeführt wurde. Die Hauptakteure waren der Frosch Grüni und die Hexe Grumilla. Kindgerecht zeigten die Puppenspieler den insgesamt 390 Kindern ab drei Jahren, dass Nein auch Nein bedeutet - egal, wie klein man ist. Denn Prävention gegen sexuelle Gewalt sollte schon im Kita-Alter beginnen, so Katarzyna Piotrowski, Leiterin der Stader Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch, die für die Veranstaltung verantwortlich ist.
Darum geht es: Die Kräuterhexe Grumilla begegnet dem Frosch Grüni und hält ihn für einen verwunschenen Prinzen, den sie mit einem Kuss zurückverwandeln will. Doch das möchte der Frosch nicht und wehrt sich. Die Hexe versucht mit allen Mitteln, ihm den Kuss abzuringen: sich anfreunden, nett sein, mit Geschenken erpressen und überreden nach dem Motto "Das ist normal, machen doch alle". Doch Grüni geht nicht darauf ein. Schließlich erhält er Hilfe von seinen Freunden, der Biene, der Schnecke und dem Igel. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, Grumilla reinzulegen. Letztendlich können sie die Hexe überlisten, die sich für ihre Versuche entschuldigt.
"Während des Stückes lernen die Kinder ganz nebenbei, wie Täter vorgehen und dass sie sich wehren dürfen", sagt Piotrowski. Auch wo die Kinder Hilfe finden, sei enorm wichtig. Sie sollen wissen, dass nicht nur Eltern, Geschwister oder Freunde für sie da sind, sondern auch die Erzieherinnen immer auf ihrer Seite stehen. Damit auch die Eltern genau wissen, was ihren Kindern gezeigt wird, wird das Theaterstück auf den Elternabenden vorgeführt. "Die Erwachsenen sind überrascht, dass ein solches schweres Thema behandelt wird." Doch das sei notwendig - auch für Eltern. Denn auch sie lernen, dass Kinder ihre Grenzen selbst stecken dürfen und sie diese akzeptieren müssen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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