Fragenkatalog der SPD-Fraktion sorgte bei der Stader Verwaltung für Missmut
Antrag ohne Auswirkungen
jab/sb. Stade. Die Obdachlosenunterbringung in Stade beschäftigt weiterhin die Bürger wie auch die Politik. Das zeigte sowohl ein umfangreicher Antrag der SPD-Fraktion als auch die Fragen der Einwohner zu diesem Thema an die Politik. Allerdings: Die Antworten seitens der Verwaltung gegenüber der SPD fielen eher dürftig aus. Am Ende zogen die Genossen ihren Antrag zurück.
Die Fragen der Einwohner drehten sich vor allem um die Unterbringung in den Baracken im Fredenbecker Weg. Derzeit seien dort 17 Personen gemeldet, 28 Plätze stünden an dieser Stelle insgesamt zur Verfügung, so die Verwaltung. Der Abriss eines weiteren Gebäudes sei nicht machbar, da die Plätze, auch wenn sie nicht belegt seien, dennoch vorgehalten werden müssten, so der Erste Stadtrat Dirk Kraska.
Relativ kurz und knapp fielen seine Antworten auf die Fragen der SPD aus. Diese hätten durch einen Anruf bei der Verwaltung geklärt werden können, so der Erste Stadtrat verärgert. Hinzu kam, dass Antragsteller Oliver Kellmer in der Sitzung nicht einmal anwesend war.
Positives konnte Kraska zur Straßenlaterne an der B73 sagen, die seit geraumer Zeit defekt ist. Die Stadtwerke seien bereits beauftragt, sich um den Austausch zu kümmern, wann dies geschehe, konnte Kraska allerdings nicht sagen. Anlass zum Auswechseln gaben zwei Unfälle im Dunkeln in der jüngeren Vergangenheit, bei denen obdachlose Anwohner beim Überqueren der Bundesstraße angefahren und verletzt wurden.
Die SPD forderte außerdem, dass eine Evaluation der Durchführung der aufsuchenden Hilfen für Obdachlose vorgelegt werden soll. Hier sagte Kraska, dass dies bereits für den kommenden Ausschuss im Mai geplant und daher hinfällig sei.
Auf das Thema Neubau von Unterkünften ging Kraska ebenfalls nur kurz ein. Hier habe es bereits vor Jahren lange Diskussionen gegeben. Vorschläge für mögliche Standorte seien immer an den Befindlichkeiten verschiedener Personen gescheitert. Kraska: "Das war kein Ruhmesblatt."
Prinzipiell sei die Betreuung der rund 120 Obdachlosen in der Hansestadt Stade kosten- und personalintensiv. Wer hier mehr wolle, solle sich ans Sozialamt wenden. Die Stadt sei lediglich dafür da, den Menschen "ein Dach über dem Kopf" anzubieten.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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