Gelebte Völkerverständigung
Jugendliche aus drei Ländern trafen sich in Stade
Trinationale Jugendbegegnung: Dieser Name klingt ein wenig sperrig, aber er steht für gelebte Völkerverständigung. Seit einem Vierteljahrhundert treffen sich Jugendliche aus Stade und den beiden Partnerstädten Goldap (Polen) und Givat Shmuel (Israel) jedes Jahr im Sommer, um gemeinsam Land und Leute kennenzulernen und sich mit der tragischen jüngeren Geschichte der drei Nationen auseinanderzusetzen. Das Auftakttreffen der 30 Jugendlichen fand jetzt in der Hansestadt statt.
Der Fokus des Treffens und der Exkursionen liegt auf der Aufarbeitung der Deutschland, Polen und Israel verbindenden Vergangenheit, die besonders durch die Schrecken der Nazizeit belastet ist. Aber auch das Knüpfen von Freundschaften und jede Menge Spaß kamen nicht zu kurz. Die Jugendlichen aus Stade, Givat Shmuel und Goldap waren zunächst zwei Tage in Berlin, wo beispielsweise der Gedenkort "Topografie des Terrors" zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus besucht wurde.
Im Anschluss wurden die Jungen und Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren im Stader Rathaus durch die stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Rost-Reinecke empfangen. „Schon dort hat man gemerkt, dass die Gruppe während der Tage in Berlin sehr gut zusammengewachsen ist. Gerade vor dem Hintergrund unserer Geschichte ist es bewegend, das zu sehen“, so Rost-Reinecke. Während der darauf folgenden Tage standen u.a. ein Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen samt Kranzniederlegung, eine Wattwanderung von Cuxhaven nach Neuwerk, ein Besuch des Auswanderermuseums und des Klimahauses Bremerhaven sowie Stadtführungen in Hamburg und Stade auf dem Programm.
Begleitet wurde die Gruppe von Christoph Grüneberg, dem Stader Referenten für Städtepartnerschaften. "Das Treffen hier in Stade war lehrreich für alle Beteiligten – und da schließe ich mich ausdrücklich mit ein. Tatsächlich sind unter den Jugendlichen und innerhalb der Gastfamilien einige Freundschaften gewachsen, was ein guter Grundstein für die weiteren Treffen in Goldap und Givat Shmuel im kommenden Jahr ist", so Grünbergs Fazit.
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