Gute Voraussetzungen für Energiewende
Gutachten stützt Planung des LNG-Terminals in Stade

Der Industriehafen in Stade-Bützfleth soll um ein Terminal für verflüssigte Gase erweitert werden | Foto: Martin Elsen/www.nord-luftbilder.de
  • Der Industriehafen in Stade-Bützfleth soll um ein Terminal für verflüssigte Gase erweitert werden
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jab. Stade. Die von der Stadt Stade in Auftrag gegebenen Gutachten zum geplanten Umschlagterminal für verflüssigte Gase fallen positiv aus. Damit stützt das Ergebnis die Pläne, die laut Bürgermeister Sönke Hartlef sowohl notwendig für die Zukunft des Industriestandortes Stade als auch ein entscheidender Schritt zur bezahlbaren Umsetzung der Energiewende sind. "Stade soll die Chance nutzen, sich frühzeitig als Umschlag-Drehscheibe für verflüssigte, insbesondere auch grüne Gase auf der Deutschlandkarte zu etablieren", sagte Hartlef.

Neben einem Gutachten der 3con Management Consultants GmbH aus Bonn hatte die Stadt auch ein Gutachten beim Fraunhofer-Institut in Freiburg in Auftrag gegeben. Dies sollte grundlegende Modellrechnungen zur Energiewende in Szenarien aufbereiten und das Umschlagterminal in diesen Kontext stellen. Das Ergebnis: Erdgas und damit LNG übernimmt eine notwendige Brückenfunktion im Kohleausstieg. Das Erdgas werde aber schrittweise durch verflüssigte Gase wie Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen ersetzt.

Gutachter und Referent Dr. Gerhard Grimm vom Büro 3con erklärte Politik und Öffentlichkeit während einer Informationsveranstaltung die Grundstruktur der geplanten Anlagen. Dabei ging er auf deren Bedeutung für die Umsetzung der Energiewende ein. Grimm hob insbesondere die Perspektiven für die regionale Entwicklung eines „Wasserstoff Hub Stade“ hervor, in dem zahlreiche Initiativen und Vorhaben gebündelt und vernetzt werden können. Sein Fazit: Ohne Erdgas und Umschlagterminal keine Drehscheibe für Wasserstoff in Stade.

Die Stadt habe aber für die Energiewende hervorragende Voraussetzungen, so Grimm. Das Vorhaben setze auf vorhandene Hafen- und Gasumschlagsanlagen auf. Zudem sei die Einspeisung in das nationale Gasleitungsnetz rascher und preiswerter umzusetzen als für Standorte auf der nördlichen Elbseite. Kürzere Wege hätten die kleinen Gastanker, die von Stade aus die großen Schiffe im Hamburger Hafen betanken sollen. Denn nach und nach würden mit Schweröl betriebene Motoren durch LNG-Schiffsmotoren ausgetauscht.

Die umliegende Industrie mit ihrem großen Eigenenergiebedarf könne mit der Abwärme das auf unter -160°C gekühlte Flüssiggas auftauen. Gleichzeitig werde hierdurch die Wärmelast in der Elbe entsprechend gemindert. Außerdem gewährleistet der Standort in der Industriezone gute Abstandsvoraussetzungen für die Sicherheitsnachweise in den Genehmigungsverfahren der Landesbehörden nach allen europäischen und nationalen Standards. Die Investition macht Stade attraktiv für Ersatz- und Neuansiedlungen und schafft Voraussetzungen für den Umstieg auf wasserstoffbasierte Energieversorgung und Produktion.

Terminal in Wilhelmshaven droht das Aus

Der möglichen Konkurrenz in Wilhelmshaven droht nach Berichten der FAZ das Aus. Im Mai hatte der Ener­gie­ver­sor­ger Uniper den Vorver­trag für das Termi­nal unter­schrie­ben. Die bishe­ri­gen Planun­gen für den Flüs­sig­gas-Import­ha­fen sind hinfäl­lig, weil im Markt nicht genü­gend Inter­es­se an zusätz­li­chen Einfuhr­ka­pa­zi­tä­ten besteht. Wie Uniper mitteil­te, haben zu wenige Unter­neh­men verbind­li­che Buchun­gen vorge­nom­men. Es würden nun neue Optio­nen geprüft, wie der Stand­ort für den Import von umwelt­freund­li­chem Gas genutzt werden könne. Perspek­ti­visch wollte Uniper rund zehn Pro­zent des deut­schen Gasbe­darfs über das neue Termi­nal mit verflüs­sig­tem Erdgas (LNG) decken. Als Startter­min war das Jahr 2023 im Gespräch.

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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