Antisemitischer Hintergrund?
Versuchter Stolperstein-Diebstahl in Heidenau
"Extrem schäbig!" so kommentiert Tostedts Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam den versuchten Diebstahl eines Stolpersteins in Heidenau. "Ganz offensichtlich hat sich dort jemand zu schaffen gemacht."
Auf dem Gehweg der Hollenstedter Straße 6 in Heidenau gedenkt ein Stolperstein dem Heidenauer Wilhelm Bellmann. Dieser lebte zuletzt in dem Haus, bis er 1939 verhaftet und im Februar 1940 im KZ Sachsenhausen getötet wurde. Der vermutlich versuchte Diebstahl dieses Steines wurde am Donnerstagmorgen, 17. Oktober, bemerkt. Zwar ist der Stolperstein noch da - er ist ziemlich fest einbetoniert. Drumherum sind aber die kleinen Steine, die nicht einbetoniert sind, entfernt worden, wohl um besser an den Stolperstein heran zu kommen. Ob der Täter gestört wurde oder aufgab, ist unklar. Relativ klar ist allerdings, dass es kein Maulwurf war, auch dieser Gedanke kam im ersten Moment auf.
Der Wert des Steines kann kaum der Grund für den versuchten Diebstahl sein, es ist ein zwölf mal zwölf Zentimeter großer Betonwürfel mit einer Kupferplatte darauf. Auch kann es keine spontane Tat gewesen sein, denn um diesen Stolperstein aus dem Gehwegpflaster zu pulen, ist schon richtiges Werkzeug notwendig.
Weltweit sind inzwischen 112.000 Stolpersteine verlegt, die an die jüdischen Opfer des Naziregimes erinnern.
Wer in den letzten Tagen Beobachtungen gemacht hat, die im Zusammenhang mit dem Stolperstein in der Hollenstedter Straße stehen, sollte Kontakt zur Polizei in Tostedt aufnehmen, Telefon 04182-404270.
Redakteur:Stefanie Hansen aus Tostedt |
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