Heidenau: Dorfjugend feiert Erntefest
30 Schmuck- und Partywagen

Fröhliche Spätsommerstimmung mit Sonnenblumen und Hortensien - auch den Kindern gefällt's | Foto: pöp
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  • Fröhliche Spätsommerstimmung mit Sonnenblumen und Hortensien - auch den Kindern gefällt's
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Diesmal gab's ordentlich Sonnenschein: Bei perfekten Temperaturen gut über 20 Grad und blauem Himmel feierte die Heidenauer Dorfjugend ihr Erntefest. 30 Wagen zogen durch das Dorf, viele Heidenauer säumten die Straßen, um die erntemäßig mit Äpfeln, Mais, Korngarben und vielen anderen landwirtschaftlichen Produkten geschmückten Wagen zu bewundern, Freunde und Bekannte zu treffen und ihr Dorf zu feiern.

Seit 55 Jahren gibt es das traditionelle Fest. Es gab über die Jahre schon einige Veränderungen, sagt Luca Höper vom Vorstand der Heidenauer Dorfjugend. Zum Beispiel? "Das Fest wurde immer größer", so Höper. Kassenwart Jonas Prigge pflichtet ihm bei. "Wir erwarten gut 30 Party und Schmuckwagen." Nicht nur die eigene 150 Köpfe zählende Dorfjugend hatte mit erstmals zwei Erntekronen, mehreren Wagen und nachmittäglichem Fest für alle Heidenauer und ihre Kinder ordentlich etwas auf die Beine gestellt, auch laut und ungezwungen feiernde Dorfjugend-Abordnungen aus vielen befreundeten Vereinen waren dabei, zum Beispiel aus Heeslingen, Klein Meckelsen und Tiste, konnte man auf den Wagen lesen.

"Friede, Freude, Eierkuchen" lautete das Motto des Heidenauer Kinderwagens, der von "Oma Bärbel" Dallmann mit Enkelin Johanna (3) als Beifahrerin auf dem großen Trecker gezogen wurde. Sie selbst hat durchaus noch mit bäuerlichem Leben zu tun, ist Landwirtin im Nebenerwerb auf einem Mutterkuh-Betrieb und ist von daher das Treckerfahren gewohnt. Den Wagen hatten Mütter und Kinder drei Tage lang geschmückt, ein paar Herren waren nur "fürs Grobe" dabei gewesen. Mit den Kindern wurde viel Deko gebastelt, zum Beispiel kecke, filigrane kleine Eierkarton-Hühnchen. "Aber es gab auch sonst noch viel zu tun", sagt eine der beteiligten Damen, "zum Beispiel den Eierlikör vorzubereiten."

Titelverteidiger bei der Prämierung des schönsten Erntewagens waren in diesem Jahr "Die himmelblaue Ziegen mit den schönsten Böcken". Ihr mit Stroh-Ziegen, Äpfeln, und Blumen dekorierter Wagen, auf dem auch viele Kinder Platz fanden, zog dann auch viele Augen auf sich: "Wir haben das Heidenauer Motto aufgegriffen: 'In Heidenau, da ist der Himmel blau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau'", sagt Annabelle Weiß-Indorf lachend, bevor sie sich kurz vor dem Start der Wagen zu ihren fröhlichen Mitstreiterinnen und den Kindern auf den Wagen begibt. "Auch die Vorbereitungen zu Fest machen immer viel Spaß. Hier funktioniert Gemeinschaft noch."

So ganz unpolitisch sind die bunten, mit Mais, Kürbissen, Getreide, Brötchen, Äpfeln und mehr geschmückten Wagen dann aber doch nicht: "Die Zukunft liegt in Kinderhänden" ist da zu lesen, und das kann nur begrüßen, wer die auf dem zugehörigen Wagen herumalbernden Kinder sieht. Schon etwas ernster der Hintergrund für ein anderes Motto: "Kleine Eierkuchen ohne Landwirtschaft" heißt es auf einem anderen Wagen in Anspielung auf die aktuellen Probleme der Bauern, oder "Ohne Bauernstand stirbt das Vaterland". An anderen geht es generell um Lebensmittel für die Zukunft.

Am Ende zählten die Heidenauerinnen Claudia Müller, Uschi Wintje und ihre Mitstreiterinnen von der Jury 14 Schmuckwagen und 16 Partywagen. Die werden nach einem festen Punktesystem bewertet und schließlich der schönste prämiert. "Es geht um den Aufwand, der extra für dieses Fest betrieben wurde, um die Idee, um die verwendeten Ernteprodukte, um den Gesamteindruck", erklärt Claudia Müller, und Uschi Wintjen ergänzt: "Auch die Partywagen werden bewertet - aber nach anderen Kriterien."

Auf denen ging es erwartungsgemäß musikalisch vor allem laut zu, tanzende und mitwippende junge Leute an Bord brachte so manchen Wagen zum Schaukeln. "Hier bleibt aber traditionell immer alles entspannt", bekräftigt Claudia Müller. "Ich bin sehr froh, dass wir die Dorfjugend hier haben, das ist ein Anlaufpunkt für die Jugendlichen und eine echte Gemeinschaft. Auch wenn mal gefeiert wird, da passen die Älteren immer auf die Jüngeren auf."

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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