Jubiläum
Ganz Heidenau feierte das 1.000-Jährige Bestehen von Avensen

Beteiligte und Publikum vor der Bühne waren gut drauf und folgten begeistert den "Anweisungen" von NDR-Moderator Michael Wittig | Foto: bim
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  • Beteiligte und Publikum vor der Bühne waren gut drauf und folgten begeistert den "Anweisungen" von NDR-Moderator Michael Wittig
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Das war wirklich ein gelungenes Fest! Mit Kunsthandwerk, Vorstellung und Mitmachaktionen der Vereine sowie abwechslungsreichem Musikprogramm und allerhand Kulinarik feierte Heidenau jetzt das 1.000-Jährige des Ortsteils Avensen. Zwei der Höhepunkte waren die Enthüllung des Denkmals im Eichenpark und die Vorstellung von Band 2 "Heidenau in alten Ansichten" über die Historie Avensens. "So toll hat sich Heidenau noch nie präsentiert", waren sich die begeisterten Besucherinnen und Besucher einig.

13 heimische Vereine und weitere Organisationen aus dem Landkreis stellten sich und ihre Arbeit vor. Viele von ihnen beteiligten sich auch mit Aufgabenstellungen an der Rallye für Kinder. Beim TSV Heidenau beispielsweise konnten sich die Kinder schminken lassen oder auf eine überdimensionale Dartscheibe mit Fußbällen zielen, beim Schützenverein probierten Groß und Klein ihre Treffsicherheit mit dem Lichtpunktgewehr aus, die Modellfluggruppe Condor Heidenau stellte ihre beeindruckenden Modelle aus. 

Vor Ort waren u.a. Bernard und Diana Wegner mit dem Wolfsmobil der Kreisjägerschaft. Das dort u.a. ausgestellte Präparat sei ein 18-monatiger Jungwolf. "Im April, Mai kommen die neuen Welpen, dann fliegen die Jungwölfe raus und müssen sich ein eigenes Revier suchen. Daher gibt es zu dieser Zeit vermehrt Wolfssichtungen", klärte Bernard Wegner auf. Während die Wegners vor allem über heimische Wildtiere aufklärten, informierten die Mitglieder des Arbeitskreises Naturschutz (AKN) insbesondere über heimische Vögel und Insekten. Zu Gast waren auch der Imkerverein mit lebendigem "Anschauungsmaterial" sowie Mitglieder der Rettungshundestaffel Hamburg und Harburg des Bundesverbands Rettungshunde (BRH). 
Die Feuerwehr lud dazu ein, zwei Autos mit dem Hammer zu bearbeiten und mal ordentlich Frust abzubauen. Außerdem führten die Retter die Befreiung einer in einem Unfallwagen eingeklemmten Person vor.

Daneben gab es an den Kunsthandwerkerständen einiges zu entdecken - von Lederschmuck und Schmuck aus Silberbesteck über selbstgenähte Kleidung, Kinderbücher und Holzspielzeug bis hin zu Metall- und Holzdeko für Haus und Garten. Eine Hufeisenschmiede gab ebenso Einblicke in das Handwerk wie die Spinngruppe des Heimatvereins Tostedt um Leiterin Elke Müller oder die Bernsteinschleiferei von Barbara Erdrich.

Die Landfrauen hatten wieder eine großartige Torten- und Kuchenauswahl beigesteuert, die Bewirtung mit Getränken übernahm der Lions-Club Jesteburg, der Schulförderverein hatte Waffeln im Angebot.

Gemäß einer Bischofsurkunde von Verden aus dem Jahre 1024 wurde der Ort “auenhusun” (später Avensen) erstmalig erwähnt. Beim Bau der Nordeuropäischen Erdgasleitung (NEL) im Jahr 2011 und den im Vorfeld durchgeführten archäologischen Ausgrabungen habe sich die Annahme manifestiert, dass Heidenau schon sehr lange besiedelt ist und es zwei Dörfer hier gibt, berichtete Bürgermeister Dierk Beneke. Er selbst stammt aus dem Heidenauer "Ortsteil" Everstorf, dessen 770-jähriges Bestehen vor zehn Jahren gefeiert wurde. "Everstorf ist eben jünger und moderner", konnte sich Beneke eine Spitze nicht verkneifen. Vor vielen Jahren gab es auch noch handfeste Kämpfe zwischen den Bewohnern beider Ortsteile, und Avensen wollte 1929 zunächst nicht mit Everstorf zur Gemeinde Heidenau vereinigt werden.

Ein solches Jubiläum auszurichten, bedürfe großen ehrenamtlichen Engagements. "Wir Heidenauer und der Gemeinderat hatten das Glück, dass für dieses tolle geschichtsträchtige Wochenende im November 2022 ein Verein ins Leben gerufen wurde", sagte Beneke, der sich stellvertretend für alle Engagierten bei Ralph Gerlach, Andreas Brandt, Reinhard Riepshoff, Anja Haltermann und Hans-Jürgen Wiechern vom Verein Kultur- und Dorfgeschichte sowie bei allen anderen Helferinnen und Helfern bedankte.
Die launige Moderation des Bühnenprogramms übernahm in bewährter Form NDR-Moderator Michael Wittig. 

Abgerundet wurde der Sonntag u.a. mit einem plattdeutschen Open-Air-Gottesdienst im Eichenpark und weiteren Festreden von der stellvertretenden Landrätin Anette Randt, Tostedts Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam und Kreisarchäologe Jochen Brandt.
So wie vom Bürgermeister prophezeit, wurde es sicherlich für alle Beteiligten und Gäste ein unvergessliches Wochenende.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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