Tostedt
Politik berät über die Zukunft der Feuerwehr Bötersheim
Die Ortsfeuerwehr Bötersheim soll aufgelöst und zum 1. April 2024 als Löschgruppe Bötersheim Teil der Ortswehr Kakenstorf werden - vorbehaltlich der Zustimmung des Landkreises Harburg als Aufsichtsbehörde. Das Gerätehaus Bötersheim soll weiterhin als Standort für das vorhandene Fahrzeug (TSF-W) der Löschgruppe Bötersheim zur Verfügung gestellt werden. So sieht die jüngst gefundene Lösung aus, die am Donnerstag, 25. Januar, um 18 Uhr im öffentlich tagenden Feuerschutzausschuss im Rathaus-Sitzungsraum, Schützenstraße 26a, beraten wird.Verwaltungsvorlage
sorgte für Unmut
Wie berichtet, hatte eine öffentliche Sitzungsvorlage der Tostedter Verwaltung, in der die Auflösung der Freiwilligen Ortswehr Bötersheim wegen Mangels an Freiwilligen zum Ende des Jahres 2023 vorgeschlagen wurde, im vergangenen Oktober für reichlich Unmut bei den ehrenamtlichen Rettern gesorgt. Sie fühlten sich buchstäblich vor den Kopf gestoßen, da es nach einem Gespräch im Juni unter Beteiligung der Samtgemeindeverwaltung, dem Gemeindebrandmeister, Mitgliedern der Feuerwehren Bötersheim und Kakenstorf sowie Kakenstorfs Bürgermeister ein weiteres Treffen geben und eine Arbeitsgruppe gegründet werden sollte. Beides war zum Zeitpunkt der damaligen Sitzung des Feuerschutzausschusses im November nicht passiert. Eine Entscheidung wurde letztlich vertagt und nun bei einem Gespräch mit allen Beteiligten am 27. Dezember 2023 die genannte Lösung gefunden.
Hintergrund: Die Zahl der Mitglieder der Ortswehr Bötersheim (aktuell 13 aktive Mitglieder) ist so weit gesunken, dass die Einsatzbereitschaft der Wehr zurzeit und auch absehbar in der Zukunft nicht mehr als eigenständige Ortswehr gewährleistet werden kann.
Verdienste der
Wehr werden gewürdigt
In der aktuellen Vorlage werden die Verdienste der Ehrenamtlichen wie folgt gewürdigt: "Mit größtem Respekt wird anerkannt, dass es dieser Ortswehr über fast ein Jahrhundert trotz einer sehr geringen Einwohnerzahl in Bötersheim (aktuell 136) gelungen ist, ausreichend Mitglieder für eine eigenständige Ortswehr zu begeistern. Auch jetzt noch sind fast zehn Prozent der Bevölkerung in Bötersheim aktiv in der Feuerwehr. Würde diese Quote für die ganze Samtgemeinde Tostedt gelten, gäbe es rund 2.700 aktive Mitglieder in der Feuerwehr. Dennoch haben sich die Zeiten auch in Bötersheim geändert und die noch höheren Aktivenzahlen der Vergangenheit werden nicht mehr erreicht."
Nach Auflösung der Ortswehr muss die Alarm- und Ausrückeordnung angepasst werden. Auch die Sonderaufgaben der Bötersheimer Wehr im Kreisgebiet (Fachzug Deichverteidigung 1 / Personalreserve der Kreisfeuerwehr mit TSF-W und Personal Fachzug Tierseuchen der Kreisfeuerwehr mit TSF-W und Personal) sind neu zu regeln.Auflösung bedarf der
Zustimmung des Landkreises
Die Auflösung einer Ortswehr bedarf gemäß dem Niedersächsischen Brandschutzgesetz der Zustimmung der Aufsichtsbehörde, dem Landkreis Harburg. Hierzu wurde in der Samtgemeindekommandositzung am 11. Januar 2024 die erste Änderung des Feuerschutzkonzeptes der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Tostedt einstimmig beschlossen. Die Stellungnahme der Gemeindewehrführung und die Anpassung des Feuerschutzkonzeptes wurde zur Zustimmung an den Landkreis weitergeleitet.
Der Beschluss der Auflösung der Ortswehr zum 1. April soll zunächst als eine Grundsatzentscheidung erfolgen. Die Verwaltung bzw. der Gemeindebrandmeister sollen jeweils im Rahmen ihrer Zuständigkeiten beauftragt werden, das Weitere zu veranlassen.
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