Grüne Winsen fordern: Klimaschutz in den Bebauungsplänen festschreiben
thl. Winsen. "In allen in der Aufstellung befindlichen und künftigen B-Plänen für Wohn- und Gewerbegebiete sind die nutzbaren Dachflächen der Gebäude und baulichen Anlagen zu mindestens 50 Prozent mit Photovoltaikmodulen auszustatten. Die Ausrichtung der Gebäude und die Dachflächen werden so geplant, dass die Sonnenenergie optimal genutzt werden kann. Und: Die Stadt verfolgt auf vertraglichem Weg das Ziel, dass ein höherer Dämmstandard als gesetzlich vorgegeben vereinbart wird, um neben der Erzeugung von Energie auch durch ihre vermehrte Einsparung mehr Klimaschutz zu erreichen." Diese beiden Punkte sieht der Antrag "Maßnahmen für mehr Klimaschutz in der Bebauungsplanung" vor, den die Gruppe Grüne/Linke jetzt für die morgige Sitzung des Planungsausschusses (16 Uhr, Marstall) eingereicht hat.
"Wirksamen Klimaschutz gibt es nur mit sauberer Energie – und die gibt es nur mit Wind und Sonne. Beides liefert die Natur im Überfluss. Wir müssen nur zugreifen", sagt Ratsherr Dr. Erhard Schäfer. "Zur Jahrtausendwende hat Deutschland das getan und wurde so zum Geburtsland der Energiewende. Mit der sauberen Energie entstand ein neuer Industriezweig mit neuen Unternehmen und Abertausenden von neuen Arbeitsplätzen."
Was als Erfolgsgeschichte und als Exportschlager begann, sei nach dem Regierungswechsel 2005 ausgebremst worden und Deutschland sei beim Ausbau der erneuerbaren Energien ins Mittelmaß abgerutscht – begleitet von Firmenpleiten und dem Verlust von Arbeitsplätzen in diesem jungen Industriezweig. "Seither hinken wir der Entwicklung hinterher und allen ist klar, dass wir die 1,5-Grad-Marke bei der Erderwärmung massiv überschreiten werden, wenn wir so weitermachen", so Schäfer weiter. Deswegen müsse die Politik ähnlich wie zur Jahrtausendwende neue Rahmenbedingungen für die Energiewende und den Klimaschutz schaffen.
"Ganz konkrete und wirksame Schritte sind auch jetzt schon möglich. So haben die Gemeinden mit dem Planungsrecht einen wirksamen Hebel in der Hand, um die erneuerbare Energie entscheidend voranzubringen", weiß Schäfer. "Sie nutzen ihn nur viel zu wenig."
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