Winsen
Eckermann-Realschule nutzt Freiräume für mehr Unterrichtspraxis
Beulen, Kratzer, ein dicker Unfallschaden – nervig für den Autobesitzer, Alltagsgeschäft für den Fahrzeuglackierer, denn sie sorgen dafür, dass man von den Blechschäden nichts mehr sieht und Auto, Motorrad, Oldtimer oder Bus wieder genauso makellos glänzen wie vorher.
Im Rahmen des Wahlpflichtkurses "Karosseriebau“ in Jahrgang zehn können Schüler der Eckermann-Realschule in Winsen nicht nur in der Theorie lernen wie man die unterschiedlichen Untergründe bewertet und im Anschluss bearbeitet, sondern auch in der Praxis selbst Hand anlegen.
Unter dem Motto "Von und mit Profis lernen“ nutzen Schule und Betrieb genau die viel beschworenen Freiräume des Niedersächsischen Kultusministeriums. So wissen alle Beteiligten, dass fachpraktisches Arbeiten unter notwendigen Arbeitsschutzmaßnahmen mit 31 Schülern, die eigentlich in einer Klasse bzw. einem Kurs untergebracht werden müssten, in einer Werkstatt nicht möglich und zumutbar ist.
Daher freuen sich nicht nur die Jugendlichen selbst, dass ihnen, mittlerweile der dritte
Jahrgang an der Schule, der von dieser Kooperation profitiert, diese Möglichkeit geboten wird.
Damit ein Lernen auf Augenhöhe ermöglicht wird, stellt der Kooperationspartner Unfall- und
Lackierzentrum Neubauer aus der Boschstraße nicht nur zwei Auszubildende den Jugendlichen von der Realschule an die Seite, sondern auch einen nicht unerheblichen Teil der Werkstatt. Nach einer Theorieeinheit folgt dann immer die Praxis. In diesem Fall: Schleifen,
grundieren, spachteln, füllen. "Denn jede Stelle, die lackiert werden soll, muss zunächst absolut glatt und tadellos sauber sein“, so Auszubildender Khadir Hübbe. Sein Azubikollege Miljan Stoppel erklärt in der Praxiseinheit, welches Füllmaterial und welche Schleifmaschine sich für welchen Untergrund am besten eignen.
Unterricht, der begeistert! Dies finden nicht nur die Jugendlichen, sondern auch Betrieb und Schule, denn durch das fachpraktische Arbeiten wird so viel Wissen unterschiedlicher Fachbereiche zeitgleich vermittelt und angewendet und gleichzeitig frühzeitig der Einblick in Berufsfelder ermöglicht, um so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
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