Strecke Bremen-Hamburg
Als die Bahn vor 150 Jahren nach Buchholz kam

Ein Bild des Buchholzer Bahnhofs um die Jahrhundertwende. Am linken Bildrand ist das Beamtenwohnhaus zu sehen, in das später die Bahnmeisterei einzog. Heute wird es von Privatunternehmen genutzt | Foto: Stadtarchiv
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  • Ein Bild des Buchholzer Bahnhofs um die Jahrhundertwende. Am linken Bildrand ist das Beamtenwohnhaus zu sehen, in das später die Bahnmeisterei einzog. Heute wird es von Privatunternehmen genutzt
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Wie kaum eine andere Kommune in der Region hat Buchholz von der Eisenbahn profitiert. Vor 150 Jahren, am 1. Juni 1874, fiel der Startschuss für die bemerkenswerte Entwicklung der heutigen Nordheidestadt vom Heidedorf zum Mittelzentrum: An diesem Tag nahm die Köln-Mindener Eisenbahn den Zugverkehr zwischen Bremen und Hamburg offiziell auf. Buchholz bekam einen Bahnhof und wurde später zum Knotenpunkt verschiedener Strecken.

150 Jahre Bahn in Buchholz

Mit der heutigen Ausgabe startet das WOCHENBLATT in Kooperation mit Bahnexperte Dierk Lawrenz und der Stadtarchivarin Susanne Lang eine Serie zur Entwicklung der Bahn in Buchholz. Sie wird in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht. 

Eisenbahnstrecke mit Staatsvertrag besiegelt

Bereits am 12. April 1866 hatten die Königreiche Preußen und Hannover einen Staatsvertrag ratifiziert, der eine Eisenbahnverbindung von Venlo über Wesel, Münster, Osnabrück, Bremen und Harburg nach Hamburg vorsah, mit einer festen Überbrückung des Rheins bei Wesel und der Elbe zwischen Harburg und Hamburg. Nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 wurde das Königreich Hannover zur preußischen Provinz. In der Folge erteilte Preußen am 20.6.1868 der Köln-Mindener Eisenbahn (KME) für die gesamte Verbindung die Konzession.
1874 war Buchholz ein Dorf mit gerade einmal 400 Einwohnern, für die die KME anfangs nicht einmal einen Bahnhof vorsehen wollte. Als die Berlin-Hamburger Eisenbahn (BHE) ihre neue Strecke von Wittenberge über Dömitz und Lüneburg weiter nach Buchholz baute und noch am 31. Dezember des Jahres den Betrieb aufnahm, entwickelte sich Buchholz zur Eisenbahnerstadt.

Täglich nur fünf Zugpaare

Obwohl das Reisen mit der Bahn damals alternativlos war, war die Anzahl der Zugfahrten zunächst recht überschaubar. Urlaubs- und Freizeitreisen gab es damals noch nicht, ebenso war der heute übliche Berufsverkehr am Morgen und Abend noch unbekannt. Nach der Aufnahme des Zugverkehrs auf der zunächst eingleisigen Strecke gab es täglich nur fünf Zugpaare, in Richtung Hamburg und Bremen jeweils drei Personenzüge, einen Schnellzug und einen Courierzug. Mit der fortschreitenden Akzeptanz der Eisenbahnen und dem Bau weiterer Strecken wuchs auch das Fahrplanangebot bis hin zum heutigen Stundentakt.

Wichtiger Knotenpunkt

Im Laufe der Jahrzehnte ist Buchholz mit seinen Eisenbahnanlagen und den Eisenbahnern gewachsen und gehört heute zu den wichtigen Verkehrsknoten an der Magistrale Hamburg - Ruhrgebiet, der sogenannten Rollbahn. 

• Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch historische Fotos aus der Buchholzer Eisenbahngeschichte in Ihrer Sammlung haben, würde sich Susanne Lang über eine Kontaktaufnahme per E-Mail an susanne.lang@buchholz.de freuen.

Ein Bild des Buchholzer Bahnhofs um die Jahrhundertwende. Am linken Bildrand ist das Beamtenwohnhaus zu sehen, in das später die Bahnmeisterei einzog. Heute wird es von Privatunternehmen genutzt | Foto: Stadtarchiv
Bahnexperte Dierk Lawrenz | Foto: Erik Körschenhausen
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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