Natur vor der Zerstörung?
Alternativenprüfung für Feuerwehrstandort?

Besichtigten die zwei möglichen Feuerwehrstandorte "Schoolsolt" und "Hoge Luft": Elisabeth Bischoff (v.li.), Minnegard Holtermann, Joachim Sievers, Alexa Vetter, Astrid Oelker und Bernd Wenzel | Foto: Jürgen Dee
  • Besichtigten die zwei möglichen Feuerwehrstandorte "Schoolsolt" und "Hoge Luft": Elisabeth Bischoff (v.li.), Minnegard Holtermann, Joachim Sievers, Alexa Vetter, Astrid Oelker und Bernd Wenzel
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Die Stadt Buchholz plant am Ortseingang von Holm-Seppensen auf der Fläche am "Schoolsolt" den Neubau einer Feuerwache. Dies bedeutet die Zerstörung des dortigen wertvollen artenreichen Mischwaldes und der anliegenden Streuobstwiese. Dabei gibt es mit der schräg gegenüber liegenden Pferdeweide "Hoge Luft" eine optimale Alternativfläche, die verfügbar ist.

Naturzerstörung rechtfertigen?

„Wie lässt sich so eine unnötige Naturzerstörung rechtfertigen, wo wir doch heute alle wissen, dass der Schutz des Klimas und der Biodiversität, also von Natur und Pflanzenwelt, unabdingbar ist für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen?“, kritisiert Joachim Sievers (NABU). Die Streuobstwiese wurde übrigens vor 20 Jahren als Ausgleichsfläche angelegt und später mit viel ehrenamtlichem Engagement durch Anlage von Blühstreifen und Insektenhotel zu einem wahren Insektenparadies weiter aufgewertet. „Was für ein Signal sendet deren Vernichtung an alle aus, die sich für Natur und Klimaschutz einsetzen?“, fragt Elisabeth Bischoff (BUND).

Katastrophenmeldung

Dr. Minnegard Holtermann (Greenpeace) ergänzt: “Die Katastrophennachrichten der letzten Wochen über schwere Überschwemmungen in Slowenien und Österreich, lebensbedrohliche Hitzeperioden und Waldbrände in Südeuropa sowie extreme Trocken- und Regenperioden bei uns zeigen überdeutlich die Folgen der Erderwärmung und die Notwendigkeit von umfassendem Klimaschutz.“

Vor diesem Hintergrund mahnen die Buchholzer Umweltgruppen, die lokalen Wälder und Naturflächen als Verbündete beim Kampf gegen den Klimawandel unbedingt zu schützen. „Wenn Menschen sich privat klimafreundlich verhalten, ist das prima“, meint Bernd Wenzel (NaturFreunde). „Noch viel wichtiger ist aber, dass unsere Kommune, also die Stadt Buchholz, die Dinge unterlässt, die dem Klima bzw. der Natur schwerwiegend schaden!“

Hochwertiger Wald

Die Zerstörung des hochwertigen Waldes und der Streuobstwiese ist unnötig und könnte vermieden werden, sind sich die Umweltvertreter bei einer Ortsbesichtigung einig. Nicht nur Astrid Oelker (BuchholzZero) fragt sich: „Hat die Stadtverwaltung vor dem Vorschlag für den jetzt geplanten Standort überhaupt einen sorgfältigen Vergleich der beiden Optionen ‚Schoolsolt‘ und ‚Hoge Luft‘ durchgeführt? Hat die Feuerwehr die beiden Standorte verglichen? Wurden Verkehrssicherheit, Umwelt- und Klimarelevanz verglichen?“

Die Umweltverbände schätzen die Arbeit der Feuerwehr für das Allgemeinwohl sehr und befürworten den Bau einer zeitgemäßen Feuerwache am Ortseingang von Holm-Seppensen. Aber wenn es doch eine Alternative gibt, halten sie es für unverantwortlich, die für Klima- und Artenschutz deutlich höherwertige Fläche zu opfern. Sie fordern daher die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf, die Planungen für den Bau am "Schoolsolt" zu stoppen und vor einer endgültigen Entscheidung einen umfassenden und belastbaren Vergleich der beiden Standortalternativen durchzuführen.

Redakteur:

Axel-Holger Haase aus Buchholz

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