Zeit, dass sich etwas tut
"Buchholz 2025plus": Warum die Planungswerkstatt am 16. November so wichtig ist
Auf ein Wort
Nach den Herbstferien beginnen jetzt wieder die politischen Diskussionen in den Fachausschüssen des Buchholzer Stadtrates. An der wichtigsten Sitzung sind Lokalpolitiker und Bürger gleichermaßen beteiligt: Am Samstag, 16. November, findet von 10 bis 16 Uhr in der Waldschule (Parkstr. 31) die Planungswerkstatt für das Projekt "Buchholz 2025plus" statt. Dabei geht es um nicht weniger als die Zukunft der Stadt Buchholz! Denn es ist Zeit, dass sich etwas tut, um die Situation auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern und endlich die Staus vor allem in der Buchholzer Innenstadt zu beseitigen. Viel zu viel Zeit ist bereits im Hickhack der politischen Diskussion der früheren Ostring-Befürworter und -Gegner vergangen, während das Kernproblem nicht gelöst, sondern verschärft wurde: Der Verkehr einer wachsenden Stadt wird auf einer Infrastruktur geführt, die nicht mitgewachsen ist.
Wie berichtet, sollen in der Planungswerkstatt alle 39 Ratsmitglieder - inklusive Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse -, maximal elf Vertreter der örtlichen Verbände sowie 50 Bürger über Planungsvarianten für die Schaffung von zunächst bis zu 1.000 Wohnungseinheiten (später können es bis zu 1.500 Wohneinheiten werden) in der Nähe des Finanzamts sowie den Bau einer östlichen Umfahrung beraten und eine Empfehlung für das weitere Vorgehen geben. Allein in das Planungskonzept, das vom Planungsteam Machleidt aus Berlin in Zusammenarbeit mit "sinai - Gesellschaft für Landschaftsarchitekten" und "SHP Ingenieure" erstellt wird, investiert die Stadt 125.000 Euro.
Wer den Wohnungsmarkt in Buchholz intensiv verfolgt, dem fällt auf, dass das Angebot an Wohnungen und Häusern im gehobenen Bereich durchaus vorhanden ist, kleinere Einheiten aber nicht in dem benötigten Ausmaß verfügbar sind. Folge: Die Mietpreise in Buchholz sind sehr hoch, daran ändert auch die Mietpreisbremse nichts. Die Wohneinheiten des Projekts "Buchholz 2025plus" können helfen, die Wohnungsnot zu lindern.
Die Umgehungsstraße wiederum wird helfen, das Verkehrsproblem in Buchholz zu lindern. Die Staus, die täglich mehrfach ganze Straßenzüge lahmlegen, sind lange bekannt. Getan wurde bislang nichts. Mutig angesichts der Tatsache, dass die rd. 40 Jahre alte Canteleubrücke derzeit die einzig leistungsfähige Querung der Bahnlinie Bremen-Hamburg ist - und nach der Aussetzung des Mühlentunnelneubaus auch auf unabsehbare Zeit bleibt. Wenn der Landkreis Harburg voraussichtlich im Sommer 2021 die Fahrbahnschäden an der Canteleubrücke behebt und es zu Teilsperrungen kommen kann, wird die Notwendigkeit einer zweiten Bahnquerung sehr deutlich werden - trotz der Pläne des Landkreises Harburg, die Bauarbeiten für vier bis fünf Wochen in den Sommerferien stattfinden zu lassen. Die Ostumfahrung aus dem Projekt "Buchholz 2025plus" kann diese Funktion erfüllen.
Alle Teilnehmer der Planungswerkstatt müssen sich klar sein, dass sie eine äußerst wichtige Entscheidung treffen müssen. Das erfordert den Mut zum Kompromiss und eine Abkehr von Maximalforderungen. Wenig hilfreich ist z. B. die Ankündigung von Bernd Wenzel, Vorsitzender der Naturfreunde Nordheide, an der Planungswerkstatt nicht teilzunehmen. Begründung: "Wenn wir uns an diesen Planungen beteiligen, können wir später, bei der Verbändebeteiligung anlässlich der Auslegung der B-Pläne, nicht mehr guten Gewissens diese Pläne, an denen wir mitgewirkt haben, kritisieren." Eine Einigung als Schreckgespenst. Andersherum wird ein Schuh draus: Einigt euch, denkt an das Beste für Buchholz und nicht an Partikularinteressen - und erspart uns im Jahr 2021 einen erneuten Ostring-Kommunalwahlkampf! Oliver Sander
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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