In den Grundwasseradern ist genug Wasser
In Buchholz ist die Wasserversorgung sicher

Niels Hornig, Leiter Technik, bei den Stadtwerken Buchholz, steht vor dem Wasserwerk am Dibberser Mühlenweg
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os. Buchholz. Die langanhaltende Trockenheit in den vergangenen Wochen hat die Stadtwerke Buchholz dazu veranlasst, die Bürger um einen sparsamen Einsatz von Trinkwasser zu bitten. Vor allem solle es nicht für Beregnungszwecke, die Befüllung von Schwimmbädern oder Planschbecken sowie die Autowäsche verwendet werden. Wie sieht die Wasserversorgung in Buchholz aus? Welchen Einfluss hatte der warme Sommer? Drohte oder droht ein Engpass der Wasserversorgung, wie es ihn temporär in der Gemeinde Lauenau (Landkreis Schaumburg) gab? Niels Hornig, Leiter Technik bei den Stadtwerken Buchholz, gab dem WOCHENBLATT einen Einblick in das Wasserwerk am Dibberser Mühlenweg.
Die Stadtwerke versorgen rund 13.000 Haushalte in der Kernstadt von Buchholz mit Wasser, die anderen Stadtteile im Norden, Westen und Süden der Nordheidestadt werden vom Wasserbeschaffungsverband Harburg mit Sitz in Hittfeld beliefert. Im vergangenen Jahr verbrauchten die von den Stadtwerken versorgten Bürger ca. 1,42 Millionen Kubikmeter (1,42 Milliarden Liter) Wasser.
In den vergangenen Wochen habe man deutliche Spitzen im Verbrauch bemerkt, berichtet Niels Hornig. Werden an normalen Tagen etwa 4.000 Kubikmeter Wasser benötigt, waren es zuletzt bis zu 6.000 Kubikmeter. "Vor allem abends zwischen 18 und 20 Uhr hatten wir Spitzen", sagt Hornig. Er führt das darauf zurück, dass viele Bürger dann nach dem Arbeitstag ihre Gärten wässerten. Um diese Spitzen abzufangen, füllten die Stadtwerke prophylaktisch ihre Speicher im Wasserwerk auf. Zwei mal 1.000 Kubikmeter stehen dafür zur Verfügung.
Engpässe in der Wasserversorgung drohten und drohen in Buchholz laut Niels Hornig nicht - unabhängig vom heißen Sommer. Hintergrund: Das Wasser wird aus fünf Brunnen heraufgepumpt, die Grundwasseradern liegen in 100 bis 200 Metern Tiefe. "Da unten ist genug Wasser", erklärt Hornig. Erst wenn dauerhaft Hitzesommer auftreten, müsse man sich über noch tiefere Bohrungen Gedanken machen.
Das heraufgepumpte Rohwasser wird über ein Rohrsystem in das moderne Wasserwerk geleitet. Dort wird es in zwei mächtigen Oxidatoren mit sauerstoffreichem Wasser versetzt. Das im Rohwasser befindliche Eisen oxidiert zu Rost, dieser und andere Schwebstoffe werden in riesigen Kiesfiltern herausgefiltert. Anschließend wird das Wasser über Leitbleche geführt, während von unten Luft heraufgeblasen wird. Auf diese Weise wird das Wasser entgast. Im letzten Schritt - dem Nachfiltern - sickert das Wasser noch einmal durch ein Kiesbett. Danach gelangt das Trinkwasser über ein insgesamt 290 Kilometer langes Leitungsnetz an die Bürger.
Übrigens: Das Wasserwerk wird weitgehend vollautomatisch betrieben. Die Techniker haben die Möglichkeit, von außen in die Steuerung einzugreifen, z. B. wenn einmal eine Störung auftreten sollte. Um Manipulationen zu verhindern, sind sämtliche Türen im Wasserwerk alarmgesichert.
"Wir haben in Buchholz sehr gutes Wasser, das möglichst schonend aufbereitet wird", erklärt Niels Hornig. Anders als in vielen anderen Kommunen, z. B. in Rostock, reiche die physikalische Aufbereitung des Wassers. Chemie müsse nicht eingesetzt werden, betont Hornig.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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