Mehr Bäume als geplant im TIP Innovationspark Nordheide
So geht ein grünes Gewerbegebiet
os. Buchholz. Wer derzeit auf der B75 in Buchholz oder auf der K13 zwischen der Nordheidestadt und Dibbersen unterwegs ist und einen Blick auf den in Bau befindlichen TIP Innovationspark Nordheide wirft, dem wird es wie Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse gehen. "Ich bin positiv überrascht, wie breit der Grüngürtel hier ist. Es ist ein Wahnsinn, wie viele Bäume hier gepflanzt wurden", sagte Röhse am Mittwoch bei einem Vor-Ort-Termin mit Jennifer Coordes und Geschäftsführer Jens Wrede von der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH).
Wie mehrfach berichtet, plant die Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH) mit dem TIP auf 25 Hektar Fläche ein "smartes" Gewerbegebiet, dessen Konzept auf Zukunftsthemen, -technologien und -ideen ausgerichtet ist.
Auch das Thema Grün wird im TIP großgeschrieben. Tatsächlich sogar größer als ursprünglich geplant. Nachdem die Baumschule von Ehren im März bereits 126 Klimabäume wie Sumpfeichen, Sommerlinden, Platanen, Gingko und Blasen-Eschen geliefert und eingepflanzt hatte (das WOCHENBLATT berichtete), wurden in den vergangenen Wochen diverse weitere Bäume, Wildobstgehölze und Sträucher in die Erde gebracht, darunter einheimische Gewächse wie Traubenkirschen, Schlehen und Weißdorn. Insgesamt summiert sich die Pflanzzone auf etwa 45.000 Quadratmeter. Zum Grün, das seinen Platz in der Randbepflanzung des TIP Innovationspark Nordheide findet, gehören auch die allermeisten der 95 Bäume einer Streuobstwiese, die als Ausgleichsmaßnahme für das benachbarte Gewerbegebiet Vaenser Heide IIa angelegt worden war. In den Fachausschüssen hatte es zu Beginn der Planungen für den TIP lange Diskussionen um die Streuobstwiese gegeben. Sieben kranke Bäume von dort konnten nicht gerettet werden.
"Wir wollen im TIP zeigen, dass die Themen Bebauung und Bepflanzung sich nicht widersprechen", erklärte WLH-Geschäftsführer Wrede bei dem Rundgang. Man habe im Plangebiet bestehende Biotope aufgewertet und schaffe mit den jetzigen Anpflanzungen neue Biotopverbunde. Das sei nicht immer bis ins Detail planbar. "Vieles entsteht aus einer fixen Idee, die dann mit Leben gefüllt wird", berichtet Wrede.
Zu den Grün-Maßnahmen gehört auch das Aufstellen von fünf Insektenhotels. Weitere Behausungen für Bienen & Co. sollen folgen. "Wir werden im Sommer mit der Zukunftswerkstatt ein Projekt durchführen, um zusätzliche geeignete Standorte für Insektenhotels zu finden", kündigt Jennifer Coordes an.
Wie berichtet, sollen in Zukunft im TIP Innovationspark Nordheide sowohl wissenschaftliche Forschung als auch Bildungsprojekte für Schulen zu klimatechnischen Fragen beantwortet werden, z. B. welche Baumarten sich für die Pflanzung in urbanen Räumen als besonders robust erweisen und wie sich angesichts des Klimawandels die Standortbedingungen für Stadtbäume gezielt verbessern lassen. Als Kooperationspartner stehen Universitäten und Hochschulen auf der einen Seite sowie u.a. die Zukunftswerkstatt, Schulen und die Verdieck-Stiftung auf der anderen Seite parat.
Wrede hofft, dass Schüler später über die Nachhaltigkeitsprojekte auch mit den Unternehmen im TIP in Berührung kommen: "Vielleicht ergibt sich so ja das ein oder andere Praktikum. Damit könnten wir auch etwas gegen den Fachkräftemangel machen."
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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