Rund 80 Stunden Arbeitsaufwand
Was tun Weihnachtsbaumerzeuger im Sommer?
Für die Familienbetriebe im Verband natürlicher Weihnachtsbaum e.V. (VNWB) bringt der Weihnachtsbaumanbau unterschiedlichste Aufgaben mit sich, die sie das ganze Jahr beschäftigen.
Im Dezember wird er uns angeboten: der Weihnachtsbaum. Alle Jahre wieder soll er für Weihnachtsstimmung sorgen. Für die Land- und Forstwirte, die den Baum bereitstellen, ist die Zeit des Weihnachtsbaumverkaufs gleichwohl nur der Höhepunkt einer ganzjährigen, von Fürsorge und Pflege geprägten Tätigkeit. So sieht die Tätigkeit während des Jahres aus:
Januar und Februar – nach dem Fest ist vor dem Fest
Nach der Hochsaison in der Vorweihnachtszeit fallen bei den Erzeugerbetrieben Ende Dezember und im Januar hauptsächlich nachbereitende Aufgaben an. Die in den letzten Wochen stark beanspruchten Maschinen müssen gereinigt und repariert werden. Nicht verkaufte Bäume werden recycelt und Vorbereitungen für die nächste Saison getroffen. Dazu zählen der Einkauf von Setzlingen, die Bodenbereitung für die Neubepflanzung sowie die Gewinnung von Mitarbeitern für Frühjahr und Sommer.
Im Frühjahr
In den Monaten März bis Mai finden das Neu- und Nachpflanzen von Jungpflanzen und ein Korrekturschnitt einzelner Bäume in den Kulturen statt. Wildschutzzäune werden an neu angelegten Flächen aufgestellt, bestehende repariert. Das Anbringen von Vogelstäben und Vogelsitzstangen dient als Schutz und fördert die Artenvielfalt in den Kulturen – ebenso wie die Begrünung von Fahrgassen und das Anlegen von Blühstreifen. Zum guten Gedeihen der Bäume trägt das Ausbringen von organischen und mineralischen Nährstoffen bei. In extremen Witterungslagen schützt die Beregnung der Kulturen die Bäume vor Spätfrost oder
Sommer – Pflege und Schutz der Bäume
Im Juni, Juli und August werden für ein gutes Wachstum Haupt- und Seitentriebe der Bäume reguliert. Zudem kümmern sich die Erzeuger um den Schutz vor Schädlingen wie Baumläusen oder Rüsselkäfern. Sie verhindern ein Zuwuchern, indem sie Wildkräuter und Gräser zurückschneiden. Bereits jetzt werden die schönsten Bäume etikettiert und somit für den späteren Verkauf bestimmt. Vertrocknung.
Herbst – Vorbereitungen auf den Countdown
In den Herbstmonaten werden die Weihnachtsbäume in den Kulturen weiter umsorgt und gepflegt. Zeitgleich laufen die Vorbereitungen der Verkaufssaison an: Die Maschinen und Geräte für die Baumernte werden gewartet und Werbemaßnahmen für den Endverkauf getroffen. Im Spätherbst ist es dann an der Zeit, das Schnittgrün für Allerheiligen und den Advent zu ernten.
Dezember – Hochsaison bis Heiligabend
Die Vorweihnachtszeit ist im Arbeitsjahr eine besonders intensive Zeit. Nun müssen viele Prozesse zeitgleich ablaufen: Die im November begonnene Ernte der Bäume wird fortgesetzt, die Bäume müssen zum leichteren Transport eingenetzt werden, der Transport der Bäume wird organisiert und der Verkauf an den Handel oder den eigenen Verkaufsständen geregelt. Viele Betriebe bieten den bei Kunden besonders beliebten Verkauf direkt vom Hof oder Feld an. Firmen kündigen sich zu Kunden- oder Mitarbeiter-Events mit Baumschlagen, Punsch und Glühwein in adventlicher Atmosphäre an.
Die Mühe lohnt sich
Aus der Sicht von Benedikt Schneebecke, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Natürlicher Weihnachtsbaum, lohnen sich die Mühen „Unsere Weihnachtsbäume sind hochwertige Naturprodukte. Als solche brauchen sie – vergleichbar mit den Rebstöcken eines Winzers – das ganze Jahr über unsere Zuwendung. Klar kommt dabei der Urlaub schon mal zu kurz. Und doch stehen wir als Familienbetriebe geschlossen hinter unserem Produkt und stecken all unsere Erfahrung, Mühe und Herzblut in die kleinen Tannen und Fichten, damit sie später bei unseren Kunden als Weihnachtsbotschafter strahlen können.“
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