Immer wieder: Falsche Polizisten bringen Senioren um ihr Geld
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Die Zahl der Fälle nimmt zu / Appell von Polizeisprecher Bohmbach an die Wachsamkeit
tk. Landkreis. Ende des vergangenen Jahres hatte Kommissar Berger mehrere Senioren im Landkreis Stade angerufen. Bei dem Unbekannten handelt es sich um einen abgefeimten Kriminellen. Sein einziges Ziel: An Geld und Wertsachen argloser Menschen zu gelangen. Leider mit Erfolg: In zwei Fällen erbeutete ein Komplize nach dem Anruf des falschen Polizisten mehr als 10.000 Euro. "Die Anrufe falscher Polizisten nehmen zu", sagt Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Obwohl die Masche eigentlich bekannt ist. Sein dringender Appell: "Seien Sie wachsam und misstrauisch."
Laut Bohmbach seien es immer Wellen von Anrufen. Meist konzentriert auf einen Ort. Die Anrufer sitzen nach Erkenntnissen der Polizei in Callcentern. Häufig in der Türkei. Dass sie gezielt in bestimmten Regionen anrufen, sei für die Betrüger sinnvoll, denn ein Komplize müsse vor Ort sein, um die Wertgegenstände abzuholen, wenn die Angerufenen am Telefon "weichgekocht" worden sind.
2017 gab es im Landkreis Stade 99 angezeigte Anrufe falscher Polizisten. Im vergangenen Jahr waren es bereits 130 bekannte Fälle. Die Dunkelziffer sei aber extrem hoch, so der Polizeisprecher. Viele Opfer der dreisten Betrüger würden sich aus Scham nicht an die Polizei wenden.
Die falschen Polizisten gehen planvoll vor. Zum einen sprechen sie fast immer Hochdeutsch, zum anderen würden sie mitunter Namen von echten Polizisten aus der Region nutzen. Auch der Name von Polizeisprecher Rainer Bohmbach wurde dafür schon missbraucht.
Zudem nutzen die Kriminellen moderne Technik, um gewünschte Rufnummern auf dem Telefon-Display der Angerufenen anzeigen zu lassen. Etwa die Notrufnummer 110 in Verbindung mit der Ortsvorwahl. Wobei so eine Nummernkombination im normalen - sprich echten - Polizeialltag gar nicht vorkommt.
Dass es überwiegend Senioren sind, die im Fokus der Betrüger stehen, erklärt Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach damit, dass in dieser Generation die Polizei noch eine größere Wertschätzung und Glaubwürdigkeit habe. Umso wichtiger sei gesundes Misstrauen: "Die echte Polizei fragt nie nach Geld und Wertsachen im Haus." Beliebter Trick: Die falschen Polizisten behaupten, dass es in der Nähe Einbrüche gegeben habe und ein Zettel mit dem Namen des Angerufenen bei den Tätern gefunden wurde. "Bei Ermittlungen kommen wir immer persönlich", sagt Bohmbach. Die echten Beamten sind in Uniform und fahren mit dem Streifenwagen vor. Sollte es dennoch zu Misstrauen kommen: "Immer die 110 anrufen", sagt Bohmbach.
Er appelliert an Freunde und Verwandte von älteren Menschen, wachsam zu sein. Und Senioren sollten, wenn sie unsicher sind, ob es die echte Polizei oder dreiste Betrüger sind, sich an êine Vertrauensperson und die Polizei wenden.
Außerdem bittet er darum, dass die Angerufenen sofort die Polizei informieren. "Nur dann haben wir noch Erfolg versprechende Ermittlungsansätze", so der Polizeisprecher.
Am besten sei es bei diesen fiesen Anrufen aber, so Rainer Bohmbach, "sofort aufzulegen".
Redakteur:Tom Kreib aus Buxtehude |
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