Mit den Kirschblüten zeigen die ersten Obstbäume ihr zart-weißes Gewand
Das Alte Land blüht auf
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Das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas mit mehr als 18 Millionen Obstbäumen verwandelt sich derzeit in ein weiß-rosa und herrlich duftendes Blütenmeer. Die weiße Kirschblüte startet zaghaft und nur wenige Tage später setzt die rosa Apfelblüte ein. Die zahlreichen Obstbäume im Alten Land verzaubern das Gebiet an der Elbe in einen großen Blütenteppich. Es dauert nur wenige Tage, bis die Blüten aus den zuvor nackten Zweigen sprießen und ihre weißen Blütenköpfe in Richtung Sonne öffnen. Die Obstblüte gilt als eine der farbenprächtigsten Zeiten in der Urlaubsregion des Alten Landes.
Dazu gibt es einige Fakten, die Dr. Matthias Görgens, stellvertretender Leiter der Obstbauversuchsanstalt Jork, erläutert. So machen beispielsweise die Süßkirschen, die als erstes aufblühen, einen Anteil von sechs Prozent am Baumobst an der Niederelbe aus. "Zudem ist mittlerweile die Hälfte der Bestände überdacht, um sie gegen Regen, Vögel und begrenzt gegen Blütenfrost zu schützen", erklärt Görgens. Innerhalb der Süßkirschen gibt es eine Staffelung je nach Arten zum Beginn der Blüte - alles in Abhängigkeit von Wetter und Temperaturen.
Wichtig ist jetzt auch die Bestäubung der Blüte. Um hier ein optimale Versorgung zu gewährleisten, wurden am vergangenen Wochenende Bienenvölker in den Obstplantagen aufgestellt - extra für die Süßkirsche. Auf die emsigen Helferinnen nehmen die Obstbauern Rücksicht, in dem sie in blühenden Beständen tagsüber auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten, erläutert der Obstbau-Experte.
Scharen von Urlaubern und Touristen warten jedes Jahr auf den Beginn der Blütezeit. Etliche Ausflügler aus nah und fern kommen dazu eigens ins Alte Land.
![Das Alte Land blüht auf - hier an der historischen Hogendiekbrücke](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/04/23/0/431350_L.jpg?1619165619)
- Das Alte Land blüht auf - hier an der historischen Hogendiekbrücke
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Das Blütenbarometer, das man seit 1997 im Internet unter der Adresse https://www.bluetenbarometer.de/bluetenbarometer-altes-land findet, steht jetzt auf Vollblüte bei den Kirschen.
Hingegen steht es bei den Apfelblüten noch auf "Mausohr" - Namensgeber sind hier die Blätter, die derzeit noch die Knospe umhüllen und wie Mäuseohren aussehen. In wenigen Tagen wird sich jedoch auch ihr rosa Blütenkleid entfalten. Die Nordsee und ihr maritimes Klima sorgen dafür, dass die Kirsche im Alten Land so gut gedeiht. Im Mündungstrichter der Elbe sorgt das nahe Meer für ein maritimes Klima. Die mäßig warmen Westwinde wirken während des ganzen Jahres temperaturausgleichend und sorgen für die milde Jahresdurchschnittstemperatur von 8,8 Grad Celsius. Die 1.500 Sonnenstunden, die jährlich im Alten Land gezählt werden, tragen ihr Übriges zu einer erfolgreichen Kirschblüte bei. Zusätzlich zählt die Region zu den Landschaften mit dem geringsten Frostrisiko. Auch das lässt die Kirschen zu prallen roten Früchten heranreifen, seit mehr als 600 Jahren.
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![Immer mehr Kirschbäume werden durch Foliendächer gegen Wetterbeeinträchtigungen geschützt](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/04/23/6/431356_L.jpg?1619165620)
![Carola Matthies vom Obsthof Matthies inmitten der Kirschblütenpracht,
wo die Bienen jetzt für die Bestäubung der Blüten sorgen Fotos: sla](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/04/23/9/431359_L.jpg?1619165818)
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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