Buxtehude: Robert Kamprad
Das Ehrenamt macht das Leben lebenswert

Robert Kamprad (re.) engagiert sich schon seit mehr als vierzig Jahren ehrenamtlich, hier mit 
Nick Reinartz (Altstadtverein, li.) und Jörg Eisebraun (Förderverein) | Foto: pm
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  • Robert Kamprad (re.) engagiert sich schon seit mehr als vierzig Jahren ehrenamtlich, hier mit
    Nick Reinartz (Altstadtverein, li.) und Jörg Eisebraun (Förderverein)
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Das Ehrenamt steckt in einer Krise, der Nachwuchs fehlt und viele Vereine und Institutionen suchen verzweifelt nach neuen Freiwilligen (das WOCHENBLATT berichtete). Bei all den Hilferufen wächst das Gefühl, dass das Ehrenamt unattraktiv geworden ist. Doch wie sehen Menschen, die sich schon lange freiwillig engagieren, ihre Arbeit im Ehrenamt und was treibt sie an? Das WOCHENBLATT hat eine lokale Größe gefragt.

Für Robert Kamprad aus Buxtehude ist das Ehrenamt zu einer Lebensaufgabe geworden. Seit mehr als 40 Jahren schon engagiert sich der inzwischen 73-Jährige bei diversen Vereinen und Institutionen in der Region. Den Altstadtverein Buxtehude hat er seit Anbeginn als Schatzmeister begleitet, war sogar schon bei seinem Vorläufer, der Lichtergemeinschaft, mit dabei, sitzt seit mehr als vier Jahrzehnten für die CDU im Buxtehuder Rat und engagiert sich seit 2009 bei der Lebenshilfe als Stiftungsvorsitzender. Was ihn dabei antreibt? "Meine Devise ist, nicht lange reden, sondern einfach machen", sagt Robert Kamprad. "Es ist doch so: Unser Land liefert uns zwar alle gesetzlichen Rahmenbedingungen für ein gutes Leben. Aber was das Leben darüber hinaus wirklich lebenswert macht, das können nur wir selbst durch unser ehrenamtliches Engagement in unserer Gesellschaft gestalten."

Robert Kamprad | Foto: wd

Jahrzehntelange Arbeit als Ehrenamtlicher

Zum Ehrenamt kam Kamprad dabei eher zufällig. Als sich in den späten 1970er Jahren diverse Kaufleute zur Lichtergemeinschaft zusammenschlossen und Buxtehude während der Weihnachtszeit mit zahlreichen Lichterketten schmückten, wurde Kamprad von einem Freund gefragt, ob er sich nicht um die Finanzen kümmern wolle. Als Mitarbeiter der Sparkasse kannte er sich schließlich mit Zahlen aus. Seitdem ist Kamprad der Lichtergemeinschaft, aus der 1983 der Buxtehuder Altstadtverein erwuchs, treu geblieben und begleitete so einige große Projekte, wie den Ausbau der Fußgängerzone in der Altstadt.

Auch bei der Stiftung der Lebenshilfe, die vielfältige Angebote für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen organisiert, kann Kamprad auf inzwischen 13 Jahre Entwicklung zurückblicken. Als die Idee für eine Stiftung der Lebenshilfe 2009 aufkam, war er sofort Feuer und Flamme. "Wir haben gar nicht lange überlegt, sondern haben die Stiftung einfach erstmal gestartet. Heute haben wir die Mittel, um die Einrichtung langfristig und über das hinaus zu unterstützen, was von den sozialgesetzlichen Gegebenheiten ermöglicht wird. Wir können beispielsweise Ausflüge oder zusätzliches Betreuungspersonal organisieren", sagt Kamprad. "Es ist einfach ein sehr gutes Gefühl, zu sehen, wie die Stiftung in dieser Zeit gewachsen ist und wie viele positive Dinge aus unserer Arbeit hervorgegangen sind."

Seit Kamprad 2009 in Rente ging, setzt er sich für die Ehrenämter feste Zeiten in der Woche, um seine Aufgaben zu erledigen. "Dann ist es egal, wie das Wetter draußen ist, dann wird die Arbeit erledigt", sagt Kamprad. Bis auf die abendlichen Ratssitzungen kann er sich diese Zeit selbst einteilen. Vor seiner Rente war das anders. Dem Ehrenamt fielen viele Abendstunden und Wochenenden zum Opfer. "Da geht ein großer Dank an meine Familie, die mir immer den Rücken freigehalten hat, auch wenn sie dafür auf vieles verzichten musste", sagt Kamprad. Denn bei seinen drei Ehrenämtern kommen in der Woche schnell 25 bis 30 Stunden Arbeit zusammen.

Robert Kamprad (re.) engagiert sich schon seit mehr als vierzig Jahren ehrenamtlich, hier mit 
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Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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