Große Sorge wegen Umleitungschaos
(bc). Dieser Kompromiss scheint eine hohe Kunst zu sein! Die Bauarbeiter an der K39 wollen in Ruhe und gefahrlos ihren Job machen, die Anwohner und vor allem die Gewerbetreibenden im Alten Land möchten erreichbar bleiben. Sind sie das nicht, müssen Betriebe mit massiven Umsatzeinbußen rechnen. Am Donnerstag hat der Landkreis mit der Absperrung für den letzten, rund 200 Meter langen Sanierungsabschnitt auf der Kreisstraße im Bereich Neuenschleuse begonnen.
Die Kreisverwaltung betont, dass die Betriebe und Anwohner während der Bauzeit für Anlieger (also auch für Kunden) zu erreichen sind - bis auf wenige kurzzeitige Vollsperrungen.
Rund vier Wochen früher als ursprünglich geplant, gehen die Baufirmen damit in den Endspurt – und entsprechend früher wird es „freie Fahrt auf der K 39“ heißen, teilt der Landkreis in einer Pressemitteilung mit. Sprecher Christian Schmidt: „Voraussichtlich Anfang November wird das der Fall sein.“
Die Absperrungen und die entsprechende Beschilderung ist dabei eine logistische Leistung, die manchen Beteiligten einiges an Toleranz abnötigt. Denn herrscht viel Verkehr in einer Baustelle, müssen die Arbeiter doppelt umsichtig agieren. Erweckt die Beschilderung aber den Eindruck, die Durchfahrt ist komplett - auch für Kunden - verboten, fürchten die Betriebe um ihre Existenz. Im Prinzip die gleiche Situation wie in den vergangenen Monaten auf dem K39-Abschnitt von der Borsteler Mühle bis Neuenschleuse, als ebenfalls etliche Unternehmen die anfangs chaotische Beschilderung kritisierten (das WOCHENBLATT berichtete).
Diesmal sind noch mehr Betriebe betroffen. Unter anderem Stubbe‘s Gasthaus, das Fährhaus Kirschenland und der Imbiss „Bei Doris“, um nur drei zu nennen. Imbiss-Betreiber Klaus Ewe kritisiert die Informationspolitik des Landkreises: „Wir hatten damit gerechnet, dass die Arbeiten erst im Oktober beginnen sollten.“ Viele Kunden würden von der Absperrung abgeschreckt. „Wenn es keine entsprechende Beschilderung gibt, fürchte ich mit Umsatzeinbußen bis zu 90 Prozent“, stöhnt Ewe. Andere Gastro-Betriebe hätten bereits gebuchte Veranstaltungen absagen müssen.
Zankapfel Beschilderung: Der Landkreis hat angekündigt - ähnlich wie für die Betriebe auf dem K39-Abschnitt von Borstel bis Neuenschleuse - Hinweisschilder anzufertigen, auf denen klar gemacht werden soll, dass Anlieger freie Fahrt hätten, ebenso wie übrigens die vielen Obsttransporte während der jetzt laufenden Erntezeit. Diese Schilder sind noch nicht fertig, sollen aber nach Angaben des Landkreises kommenden Mittwoch aufgestellt werden.
Schnell reagiert hat der Landkreis bei der Beschilderung auf der L140 in Grünendeich an der Einmündung zur K39 - der Zufahrt zum Lühe-Anleger, die von den Bauarbeiten in Neuenschleuse eigentlich überhaupt nicht betroffen ist. Donnerstagmorgen war dort noch eine Umleitung für alle Fahrzeuge ausgeschildert, jetzt gilt das Durchgangsverbot nur für Lkw.
So sollen die Bauarbeiten laufen: Am Donnerstag haben die Bauarbeiter begonnen, zunächst die südliche Fahrbahnhälfte der K39 abzufräsen und neu aufzubauen. Auf der nördlichen Seite bleibt die unterste Asphalttragschicht vorerst erhalten und befahrbar. Bis die südliche Fahrbahnhälfte fertig gestellt ist, können Anlieger und Linienbusse sowie Transporte von Airbus die Baustelle auf der nördlichen Seite in Ost/West-Richtung passieren. Bei der Befahrung der Yachthafenstraße (K38) durch Anlieger in Richtung Süden können jedoch kurzzeitige Behinderungen auftreten. Im Anschluss an die südliche Seite wird die nördliche Fahrbahnhälfte entsprechend neu aufgebaut. In diesem Zeitraum kann die südliche Seite in Ost/West-Richtung und auch die Yachthafenstraße in Richtung Süden befahren werden.
Die noch anstehende Sanierung der K39 von Jork in Richtung Hamburger Landesgrenze ist dann für die Jahre 2019 und 2020 geplant. In der Zwischenzeit ist die Sanierung der Jorker Ortsdurchfahrt 140 vorgesehen. Eine nervenaufreibende Zeit für viele Altländer.
Schulbusse auf der K39
Die Bauarbeiten im Zuge der K39 von Borstel bis Neuenschleuse sind so weit fortgeschritten, dass der Busverkehr und die Schülerbeförderung wieder entlang der Straße stattfinden kann. Allerdings ist die Yachthafenstraße in Jork für Busse nicht voll befahrbar. Das hat zur Folge, dass die Bushaltestelle „Jork-Gehrden“ (Linie 2083) nicht bedient werden kann. Daher können die morgendlichen Abfahrten der Linie 2083 um 7.20 Uhr bzw. 7.41 Uhr nicht ab Jork-Gehrden stattfinden. Betroffene Schüler nutzen anstatt der Abfahrt um 7.20 Uhr ab Jork-Gehrden die Abfahrt um 7.22 Uhr ab Jork, Yachthafenstraße und anstatt der Abfahrt um 7.41 Uhr ab Jork-Gehrden die Abfahrt um 7:44 Uhr ab Jork, Neuenschleuse 12, oder um 8:11 Uhr ab Jork, Yachthafenstraße. Auf den Rückfahrten der Linie 2083 müssen betroffene Schüler ebenfalls entweder die Haltestelle Jork, Yachthafenstraße oder Jork, Neuenschleuse 12 nutzen. Die Schulen sind informiert.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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