"Martinas Feuertonnen": Flammende Kunst aus alten Ölfässern
Von der Arzthelferin zur kreativen Jungunternehmerin
tk. Buxtehude. Diese Erfolgsgeschichte war so nicht absehbar und erst recht nicht geplant: Vor gut drei Jahren wollte Martina Schink (49) eine Feuertonne haben. Das sind Fässer, in denen ein Feuer die ausgeschnittenen Motive wirkungsvoll in Szene setzt. Selber machen und nicht kaufen, war ihre Devise. Nach vielen Versuchen kam das heraus, was sie sich vorgestellt hatte. Eine Giraffe ziert das ehemalige Ölfass. Das, was die Arzthelferin gestaltet hatte, kam bei sehr vielen Menschen gut an. Inzwischen hat Martina Schink zwei Hallen im Buxtehuder Gewerbegebiet Am Alten Postweg gemietet und ihr Mann Holger arbeitet als Vollzeitangestellter bei "Martins Feuertonnen". "Da kann man wirklich sagen: das Hobby zum Beruf gemacht", sagt die kreative Metallkünstlerin.
Auch bei ihr war aller Anfang schwer. Mit Säge, Flex und Bohrmaschine hatte sie die leeren Fässer anfangs bearbeitet, um die Motive ins Metall zu schneiden. Irgendwann empfahl ihr ein Bekannter, einen Plasmaschneider zu benutzen. Der schneidet mit 30.000 Grad das Motiv aus dem Metall. "Das Ist aber total ungefährlich", sagt Martina Schink, die gerade eine Auftragsarbeit in Arbeit hat. Die Funkern fliegen dabei.
Irgendwann stand sie vor der Frage, ihren Job - 25 Jahre hatte sie in der Hauptarztpraxis von Dr. Welp in Buxtehude gearbeitet - an den Nagel zu hängen. Martina Schink wagte den Sprung in die Selbstständigkeit, kaufte einen Firmenwagen und mietete die erste Halle.
Via Internet erlangte ihre Kunst deutschlandweit Aufmerksamkeit und die Auftragslage ist gut. Martina Schink kann jedes gewünschte Motiv auf die alten ausrangierten oder auch Wunsch auf neuen Fässer zaubern. "Ich kopiere das auf eine Folie und werfe das Bild mit dem Overheadprojektor aufs Fass", erklärt sie.
Ihr Mann Holger, der inzwischen Vollzeit bei ihr eingestiegen ist, hat die Produktpalette erweitert: Er baut zum Beispiel Möbel auf Ölfassbasis. Recycling ist Trumpf. Aus alten Felgen stellt er einen Kamin oder aus einem halbierten Fass einen Bollerwagen her.
Dass die beiden jetzt tagtäglich zusammenarbeiten, ist kein Problem. "Wir haben schließlich zwei Hallen", sagt Holger Schink gutgelaunt.
Hat sie die Entscheidung, sich als kreative Unternehmerin selbstständig zu machen schon irgendwann einmal bereut? Martina Schink schüttelt den Kopf. "Es macht wahnsinnig viel Spaß und von vielen Kunden bekomme ich tolle Rückmeldungen."
"Martinas Feuertonnen" (An den Geestbergen 14 in Buxtehude) lädt am Sonntag, 5. November, von 11 bis 15 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. www.martinas-feuertonnen.de
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