Nach Gerichtsurteil für den Buxtehuder A26-Zubringer
Wird Rübke das zweite Dammhausen?
tk. Dammhausen. Das Urteil des Verwaltungsgerichts Stade, das den Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau der Rübker Straße (K40) als Buxtehuder A26-Zubringer gekippt hat, hat für viel Erstaunen gesorgt. Vor allem auch in Dammhausen. Der Buxtehuder Ortsteil leidet besonders unter dem aktuellen A26-Zubringerverkehr an der Anschlussstelle Jork, derzeit die einzige Möglichkeit, bei Buxtehude auf oder von der A26 abzufahren.
Die Klage gegen die K40 hat die Bürgerinitiative (BI) Rübker Straße geführt. Doch auch in Dammhausen ist eine BI aktiv, die die Interessen vieler verkehrsgeplagter Menschen vertritt. "Was sagen wir denen jetzt?", fragt Dammhausens BI-Sprecher Hans-Peter Tödter angesichts der Stader Urteils. Wenn Buxtehude keinen Zubringer hat, dann wird der Autobahnverkehr noch viele Jahre massiv das Leben in Dammhausen beeinträchtigen.
Anfang Dezember hat es ein Treffen im Stadthaus mit Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt, den Fraktionen und den beiden BIs (Dammhausen und Rübker Straße) gegeben. Tenor laut Tödter: Erst einmal die schriftliche Urteilsbegründung aus Stade abwarten. Wobei Landrat Michael Roesberg bereits angekündigt hat, dass er die Zulassung der Berufung beantragen und den Weg konsequent juristisch zu Ende gehen will (das WOCHENBLATT berichtete).
Ein zweiter Prozess zur K40, wenn er denn - wie von Roesberg gewünscht - zugelassen wird, würde noch Jahre in Anspruch nehmen. Eine neue Planung für eine alternative Trasse ebenfalls. Und wenn erst weiter vor Gericht gestritten wird und im Anschluss dennoch eine neue Variante geplant wird, dauert es noch länger. Denn auch die alternative Trasse wird mutmaßlich beklagt werden. Selbst wenn alles relativ schnell laufen würde: "Eine Verkehrsentlastung für Dammhausen sehe ich nicht vor 2027", schreibt Tödter in einer Mail an die BI-Mitglieder.
Mit seinen Erfahrungen geht Tödter mit Blick über die Orts- und Kreisgrenzen hinweg davon aus, dass Rübke das nächste Dammhausen werden könnte. Hintergrund: Den Dammhausern wurde versprochen, dass die A26 an der Anschlussstelle Jork nur einseitig geöffnet wird. Weil niedersachsenweit anschließend über die "Einbahnstraßen-Autobahn" gelästert wurde, ist die Freigabe für den Verkehr aus Hannover doch für beide Richtungen erfolgt.
Angeblich soll die Anschlussstelle Neu Wulmstorf in nördliche Richtung (also gen Stade) auch erst dann freigegeben werden, wenn die A26 bis zur A7 angebunden ist. Dass ein solches Versprechen nicht unbedingt Bestand hat, wissen die Dammhauser nur zu gut. Tödter will auf jeden Fall Kontakt mit Rübke aufnehmen.
Als Folge vom Autobahnverkehr genervter Bürger wurde übrigens erst die BI Dammhausen gegründet. Die - das darf bei der Gesamtdiskussion nicht vergessen werden - hat die Klage gegen die beidseitige Öffnung der A26 nur ruhend gestellt. Sie liegt aber nach wie vor beim Verwaltungsgericht in Stade vor.
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