Sehkraft bis ins hohe Alter erhalten
Glaukom, Grauer Star oder altersabhängige Makuladegeneration: Die Liste von Augenerkrankungen ist lang. Mit fortschreitendem Alter steigt dadurch das Risiko für einen Sehverlust. Umso wichtiger sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt. Je früher eine Erkrankung erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln.
Wenn die Sehkraft nachlässt, sind viele Betroffene stark beeinträchtigt. Im Alter kann besonders die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) zum Sehverlust führen. Am Anfang der Erkrankung bemerken Betroffene zunächst, dass sich ihr zentrales Sehen verschlechtert. Alltägliche Tätigkeiten werden dann schwieriger. Der Augenarzt Dr. Thilo Gronow aus Oldenburg erklärt: „Mit dem Haushalt selbst kommen die meisten Menschen noch ganz gut klar, weil sie sich dort auskennen. Kompliziert wird es dann mit Briefen oder Bankauszügen, die kaum noch lesbar sind.“ Betroffene sind häufig nicht mehr fahrtüchtig und auf Hilfe angewiesen.
Gefahr: Feuchte AMD
Man unterscheidet zwei Ausprägungen der altersabhängigen Makuladegeneration: Die trockene Form tritt mit 85 Prozent aller Fälle häufiger auf als die zweite,
feuchte Form .
Während die trockene AMD langsam voranschreitet, verläuft die feuchte AMD deutlich aggressiver. Dann bilden sich unter der Netzhaut brüchige Blutgefäße. Es kommt zur Ansammlung von Blut und Flüssigkeit in und unter der Netzhaut, die die Sehzellen der Makula irreversibel schädigen können. Diese Sehzellen sind für das scharfe Sehen und das Sehen von Farben verantwortlich. Hierzulande ist die feuchte Makuladegeneration die häufigste Ursache für eine Erblindung.
Die gute Nachricht: Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, kann sie mit Medikamenten behandelt werden. Dr. Gronow erklärt: „Allerdings handelt es sich um eine chronische Erkrankung und wir können sie nicht heilen.“ Bei der Behandlung kommen sogenannte VEGF-Hemmer zum Einsatz, die verhindern können, dass sich neue Blutgefäße bilden und Flüssigkeit ansammelt. „Die als Spritze ins Auge verabreichten Medikamente sind in der Lage ein Fortschreiten zu verhindern und bei den meisten Patienten führt die Therapie sogar zu einer Sehkraftverbesserung“, ergänzt Dr. Gronow. Patienten müssen zur Kontrolle regelmäßig den Augenarzt aufsuchen.
Einem Sehverlust vorbeugen
Damit eine feuchte AMD frühzeitig behandelt werden kann, ist es wichtig, die Anzeichen der Erkrankung zu erkennen. Typisch sind folgende Symptome: Betroffenen sehen gerade Linien verzerrt und einen dunklen Fleck in der Mitte des Blickfeldes. Dr. Gronow rät: „Bei Verschlechterung des Sehens auf einem Auge beim Lesen über einen Zeitraum von drei bis vier Tagen ist es ratsam zum Arzt zu gehen.“ Um einen Sehverlust im Alter zu vermeiden, sind außerdem Vorsorgeuntersuchungen ab dem 55. Lebensjahr ratsam.
Zur
Diagnose einer AMD kann der Arzt eine Sehschärfenbestimmung, eine Untersuchung mit der Spaltlampe sowie die Untersuchung der Makula vornehmen.
Bei Hinweisen auf eine feuchte AMD kann zudem die Netzhaut mit einer sogenannten optischen Kohärenztomografie – kurz OCT – untersucht werden. Bei dieser berührungs- und schmerzfreien Untersuchung lässt sich feststellen, ob und wie viel Flüssigkeit sich in der Netzhaut angesammelt hat.
Quellen:
1) Deutscher Ärzteverlag GmbH:
https://www.aerzteblatt.de
2) Pharmazeutische Zeitung: https://www.pharmazeutische-zeitung.de
3) Apotheken Umschau: https://www.apotheken-umschau.de
4) PRO RETINA Deutschland e. V.: https://www.pro-retina.de/>https://www.pro-retina.de/
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