Wenn das Gesamtpaket stimmt, sind die Vereine attraktiv
So planen BSV und Luchse ihr Team für die neue Saison
tk. Buxtehude/Buchholz. Der Grundsatz "Heute schon an morgen denken", gilt auch für die beiden Teams aus Buxtehude und Buchholz in der Handball-Bundesliga Frauen (HBF). BSV und Luchse stecken noch mitten in der aktuellen Saison und planen mit Hochdruck am Kader für die kommende Spielzeit. Wie baue ich eine erfolgreiche Handball-Mannschaft?, wollte das WOCHENBLATT von BSV-Trainer Dirk Leun, Manager Peter Prior und Luchse-Manager Sven Dubau wissen. Zwischen Wünschen und Können liegen oft Unterschiede. Wäre "Wünsch Dir was", würde Dirk Leun natürlich einige Nationalspielerinnen verpflichten. Immerhin: Mit Charlotte Kähr (19) verstärkt sich der BSV mit einer Schweizer Nationalspielerin.
Große Umbrüche wird es bei den Luchsen und beim BSV nicht geben. Sowohl Leun als auch Dubau sprechen von "punktuellen Verstärkungen". Was Sven Dubau für die kommende Saison als Ballast sieht: Der Blick in die 3. Liga auf der Suche nach vielversprechenden Talenten entfällt für ihn. Corona hat die Saison gestoppt.
BSV-Trainer Leun freut sich darüber, dass mit den Torfrauen Lea Rühter und Katharina Filter sowie Annika Lott drei Leistungsträgerinnen in Buxtehude bleiben. "Die drei waren auch bei anderen Vereinen begehrt", sagt er. Irgendwann sei es zwar Zeit für den nächsten Schritt, doch die drei Handball-Talente könnten sich beim BSV noch weiter positiv entwickeln.
Wenn es um personelle Verstärkungen geht, stehe für ihn im Fokus, wie sich das Team zusammen entwickeln soll. "Handball ist ein Mannschaftssport." Für Leun wäre eine Kreisläuferin für die kommende Saison noch wichtig. Luchse-Trainer Dubravko Prelcec sucht vor allem eine Linksaußen sowie Verstärkung im Rückraum rechts.
Für den BSV - und ebenfalls die Luchse - gilt: Machbar ist, was bezahlbar ist. Das bewährte Konzept heißt Nachwuchsarbeit. Für den Coach wäre daher auch die Verpflichtung vieler neuer Spielerinnen von außen ein Rückschlag in Sachen Nachwuchsförderung. Beim BSV wisse jede Spielerin, dass sie bei Topleistungen die Chance auf Bundesliga habe.
Darauf und für die Teamplanung eine enge Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner von der Este setzen auch die Luchse. Sven Dubau: "Das funktioniert hervorragend." Buxtehude fahre "eine noch deutlich professionellere Schiene", sagt er. Der Wechsel vom BSV zu den Luchsen und vielleicht wieder zurück habe sich für Spielerinnen bewährt. Dass nicht nur junge Talente kommen, sondern zu Beginn der aktuellen Saison Jessica Oldenburg als Top-Leistungsträgerin zu den Luchsen gewechselt ist, zeigt für Sven Dubau, dass die Kooperation auf unterschiedlichen Leistungsebenen funktioniere.
"Leistung zu zeigen", ergänzt Dirk Leun, habe natürlich auch wirtschaftliche Auswirkungen für die Spielerinnen. Eine Nationalspielerin verdiene beim BSV natürlich mehr als eine Nachwuchskraft, die gerade von der A-Jugend den Sprung in das Bundesliga-Team geschafft habe. Wobei es den BSV-Verantwortlichen jenseits des Gehalts auf eines ankommt, wie der Trainer erklärt: "Die drei Säulen Leistungssport, Beruf, Studium bzw. Ausbildung sowie noch ein Rest Freizeit müssen zueinander passen." Damit könne Buxtehude punkten, wenn es um die Neuverpflichtung von Spielerinnen geht.
BSV-Manager Peter Prior ärgert sich übrigens nicht, wenn Toptalente wie Emily Bölk irgendwann gehen. Das sei ein ganz natürlicher Lauf der Dinge, wenn Handballerinnen internationale Ambitionen haben. Auf der anderen Seite gelinge es dem BSV als gute Adresse, Talente anderer Vereine an die Este zu holen. Weil Buxtehude einen guten Ruf hat, kommen bisweilen auch Spielerinnenberater auf ihn zu. Das war etwa bei Charlotte Kähr der Fall. Wenn es darum geht, Lücken zu schießen, setzt Prior auf sein gutes Netzwerk. Nachdem Lyn Schneider aktuell ihr Karriereende verkündet hat, hat der BSV-Manager bei Isabel Kaiser nachgefragt, die bis 2019 zum Team gehörte und den Sport wegen ihres Studiums pausieren ließ. Die hatte aktuell aber keine Ambitionen auf eine Rückkehr, so Prior.
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