"Elbe Obst": Suche nach neuen Märkten

Auf der Biofach-Messe in Nürnberg (v.li.): „Elbe-Obst“-Vertriebschef Frank Döscher, Landwirtschaftsminister Christian Meyer und Bio-Erzeuger Heinrich zum Felde | Foto: Elbe Obst
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  • Auf der Biofach-Messe in Nürnberg (v.li.): „Elbe-Obst“-Vertriebschef Frank Döscher, Landwirtschaftsminister Christian Meyer und Bio-Erzeuger Heinrich zum Felde
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bc. Hollern-Twielenfleth. Die Stimmung bei den Apfelbauern dürfe nach zwei kaum auskömmlichen Jahren wieder verhalten optimistisch sein, sagt Frank Döscher, Geschäftsführer der „Elbe-Obst-Vertriebsgesellschaft“. Das läge vor allem an den sehr guten Qualitäten der Äpfel sowie an den gestiegenen Preisen und an den guten Abverkäufen. Von den rund 200.000 Tonnen Erntemenge der „Elbe-Obst“ befänden sich Ende Februar 2017 noch 76.000 Tonnen in den Lagerhallen. Döscher: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Um kostendeckend zu arbeiten, brauchen die Bauern im Schnitt Erzeugerpreise von 41 Cent pro Kilo.  
Der Chef der größten Vertriebsorganisation an der Niederelbe ist traditionell im Februar viel auf Messen unterwegs, um den Markt zu sondieren und neue Kontakte zu knüpfen - zunächst auf der Fruit Logistica in Berlin, der weltgrößten Messe für frisches Obst und Gemüse, und eine Woche später auf der Biofach in Nürnberg, der Weltleitmesse für Bioprodukte. Neben dem Hauptgeschäft mit Red Prince, Braeburn und Elstar schauen sich die Altländer Vertriebler die Märkte genau an. Auch wenn es nur Nischenmärkte sind.
So ernteten im vergangenen Herbst 15 ausgesuchte Altländer Obstbauern die ersten rund 20 Tonnen „Rockit“-Äpfel an der Unterelbe. Das sind kleine, rote Snackäpfel, die im Fünferpack in einer Plastikrolle verkauft werden. Seit Kurzem gibt es die Äpfel, die ursprünglich aus Neuseeland stammen und dort bereits ein Renner sind, testweise an Tankstellen und in Spezialshops in Norddeutschland.
Döscher: „Der Rockit kommt sehr gut an.“ Vor allem bei jüngeren, gesundheitsbewussten Käufern, die in der Regel wenig Zeit haben. Auch rotfleischige Sorten könnten künftig eine größere Rolle spielen. Entsprechende Forschungsprojekte laufen an der Obstbauversuchsanstalt in Jork-Moorende.
In Zeiten, in denen die Vertriebswege Richtung Russland aufgrund der westlichen Sanktionspolitik und dem darauf folgenden russischen Importstopp seit mehr als zwei Jahren weitgehend versperrt sind - früher lieferte die „Elbe Obst“ 3.000 bis 7.000 Tonnen - erschließt das Unternehmen neue Märkte: Altländer Äpfel werden seit Kurzem auch in den Vereinigten Arabischen Emirate, in Jordanien, Oman und Bangladesch gegessen. China, Taiwan und Indien seien als Absatzmärkte noch schwierig, da hier das grüne Licht der Politik fehle, so Döscher. Aufgrund der längeren Haltbarkeit wird hauptsächlich die Sorte Red Prince nach Übersee verschickt. Im September will „Elbe-Obst“ auf der Asia Fruit Logistica erneut neue Netzwerke weben.
In der heimischen „Elbe-Obst“-Zentrale wird unterdessen an der Zukunft gebastelt. Im kommenden Jahr soll nach der Erweiterung in Jork auch die Sortierhalle in Hollern-Twielenfleth vergrößert werden. Gewünschte Kapazität: 25.000 bis 30.000 Tonnen pro Saison.
Darüber hinaus hat „Elbe-Obst“ in Zusammenarbeit mit einem Verpackungsspezialisten eine biologisch abbaubare Folie entwickelt. Das Problem: „Es gibt bisher keine Entsorgungsmöglichkeit“, so Döscher. Das bedeutet: Bioplastik wird derzeit genauso entsorgt wie normaler Kunststoffmüll.

Auf der Biofach-Messe in Nürnberg (v.li.): „Elbe-Obst“-Vertriebschef Frank Döscher, Landwirtschaftsminister Christian Meyer und Bio-Erzeuger Heinrich zum Felde | Foto: Elbe Obst
Eine Sortierhalle der "Elbe-Obst"
Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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