Stader Chemiestandort
Olaf Lies beim Auftakt zu dreijährigem Modellprojekt

Wirtschaftsminister Olaf Lies sieht große Chancen für den Stader Chemiestandort | Foto: Landkreis Stade / Christian Schmidt
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nw. Landkreis Stade. „Wir machen uns auf den Weg in die Zukunft“, sagte Landrat Kai Seefried zum Auftakt des dreijährigen Projektes zur Standortentwicklung der Stader Industrie. Am Dienstagabend kamen Vertreter aus Geschäftsführungen, Betriebsräten, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, Verwaltungen und Politik im Stader Kreishaus zusammen. „Wir brauchen diesen Standort, er hat Zukunft“, betonte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies.

Auf Einladung von Landrat Kai Seefried und dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Stade, Matthias Reichert, war Minister Olaf Lies zur Auftaktveranstaltung nach Stade gekommen. Das auf drei Jahre angelegte Projekt unter Federführung des Landkreises und seiner Wirtschaftsförderung soll sich mit der Standortentwicklung des Industrieareals in Stade-Bützflethersand befassen. Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, Landkreis Stade, Hansestadt Stade und das Niedersächsische Wirtschaftsministerium wollen gemeinsam an einer Zukunftsperspektive arbeiten. Das Land übernimmt einen Großteil der Kosten, die Koordination liegt in den Händen der Kreis-Wirtschaftsförderung.

„Eine ganze Region hat sich auf den Weg gemacht“, sagte Landrat Seefried bei der Vorstellung des Projektes. „Wir treten geschlossen auf und sprechen mit einer Stimme.“ Der Industriestandort Stade habe für die gesamte Region eine herausragende Bedeutung – nicht nur wegen der an die 10.000 Arbeitsplätze, die mit ihm verbunden sind. „Die Region muss jetzt zusammenstehen. Wir müssen unsere Industrie zukunftsfähig aufstellen. Stadt und Landkreis würden ohne die Industrie vor Ort ganz anders aussehen“, sagte Seefried. Er sehe große Herausforderungen – aber auch ebenso große Chancen und Perspektiven. Deshalb sei er Lies dankbar, dass das Land diesen Prozess so intensiv begleiten und unterstützen werde.

Die Projektleitung wird der bisherige Dow-Geschäftsführer Stephan Engel übernehmen, der zum Jahresende nach 33 Jahren am Dow-Standort Stade ausscheidet. „Diese Aufgabe reizt mich ganz besonders“, sagte Engel. „Ich freue mich, dass unser Netzwerk sehr breit aufgestellt ist und wir gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Olaf Lies: Dieser Standort hat Zukunft

Wirtschaftsminister Lies setzt voll auf das Projekt: „Dieser Standort hat Zukunft.“ Aktuell blicke er in viele sorgenvolle Gesichter, es stünden Existenzen auf dem Spiel. Die Energiepreise müssten sinken. „Es muss jetzt darum gehen, dass unsere Industrie diesen Weg überhaupt schaffen kann“, sagte auch Landrat Seefried. „Es steht außer Frage, dass wir einen verlässlichen Energiepreis brauchen.“ Beide wollen den Blick nach vorne richten:

Der Stader Chemiestandort sei entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland – etwa bei der Energiewende, beim Bauen, bei Gesundheitsthemen. Diese Bereiche seien eng mit der Chemieindustrie verwoben. Jetzt gelte es, die Stärken herauszustellen und sich enger zu vernetzen, sagte Lies. Stade als einer der bedeutendsten Chemiestandorte in Deutschland und größter Chlorchemiestandort in Europa habe „nahezu perfekte Standortbedingungen“ mit Ausbaureserven, Hafenanlage und einer direkten Anbindung an die Energienetze. Nicht zuletzt sei das Know-how vor Ort herausragend, geradezu ein Magnet und wichtig für die Ausbildung und Anwerbung von Fachkräften. „Wir müssen erklären, wie wichtig die Chemieindustrie ist“, sagte Lies. Er schlug vor, Hochschulen und andere Bildungsträger stärker einzubeziehen. Dazu sei er bereits im Gespräch mit Wissenschaftsminister Falko Mohrs. Lies bekannte sich zum Bau des Industriegleises und zum Ausbau der Autobahninfrastruktur als weitere wichtige Faktoren zur Verbesserung der Situation des Stader Chemiestandortes. „Die Geschlossenheit, die von hier ausgeht, ist ein starkes Zeichen. Ein solcher Standort hat eine Zukunftsperspektive verdient“, sagte Lies.

Diese Botschaft unterstrichen auch Vize-Landesbezirksleiterin Petra Adolph von der Gewerkschaft IGBCE, Vize-Landesgeschäftsführerin Renate Klingenberg vom Industrieverband VCI und Hauptgeschäftsführer Christoph von Speßhardt von der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum im Talk mit Lies und Seefried. „Es geht nichts ohne die Chemie“, sagte Klingenberg. „Mit der Kraft des Chemieparks in Stade können wir die Transformation der deutschen Wirtschaft maßgeblich voranbringen.“ Sie denke dabei auch an Neuansiedlungen. „Ich beglückwünsche Sie zu dieser klugen Entscheidung, die Betriebsräte und ihr Know-how mit einbeziehen“, sagte Adolph. „Wir brauchen einen Aufbruch in die neue Zeit und wir brauchen einen Ausbruch aus der Bürokratie“, sagte von Speßhardt. „Alle Ampeln stehen auf Grün.“

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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