Förderung reicht nicht aus
Hohe Kosten für Ganztags-Betreuung an Drochterser Grundschulen
- Drochterser Grundschule: Eine Sanierung ist unumgänglich
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Ab dem 1. August 2026 haben alle Erstklässlerinnen und Erstklässler in Niedersachsen Anspruch auf täglich acht Stunden Unterricht und Betreuung in der Schule. Damit soll eine Betreuungslücke geschlossen werden, die nach der Kita-Zeit für viele Familien entsteht. Der bundesweite Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule soll schrittweise eingeführt werden. Auf die Gemeinde Drochtersen kommen deshalb immense Kosten zu. Die finanziell zu stemmen, dürfte nicht einfach ein. Denn für die Umsetzung des Rechtsanspruchs werden zusätzliche Räume – darunter Mensa und Differenzierungsräume - benötigt.
Vor zwei Jahren beauftragte die Gemeinde ein Beratungsunternehmen, eine Machbarkeitsstudie für die Umsetzung des Ganztagsbetriebes an allen drei Gemeinde-Grundschulen (Drochtersen, Dornbusch und Assel) zu erstellen. Im Fokus sollte dabei stehen: Raumbedarf, Umsetzbarkeit und Bau- und Sanierungskosten. Das Ergebnis wurde im Februar dem Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sitzung vorgestellt. Auch gab es kürzlich ein Treffen einer Arbeitskreisgruppe – bestehend aus Ratsmitgliedern, den Leitungen der Grundschulen in der Gemeinde Drochtersen, Vertretern des Schulträgers und der in den Grundschulen tätigen Lehrkräfte, den Schulelternratsvorsitzenden sowie dem Vorsitzenden des Gemeindeelternrats der Kindertagesstätten –, die sich mit der Thematik beschäftigte. Diese Zusammensetzung ermögliche es, alle Belange, die von der Umsetzung des Rechtsanspruchs berührt sind, zu berücksichtigen, heißt es seitens der Verwaltung.
Weitere Sitzungen, mit dem Ziel, Lösungen erarbeiten, sind schon terminiert. Man darf gespannt auf die Ergebnisse sein. Stehen Schließungen an? Wird erst ein Standort ausgebaut? Die Grundschulen in Assel und Dornbusch haben beide jeweils ungefähr 120 Schulkinder. In die Grundschule Drochtersen gehen 240 Kinder. Fast alle Schulgebäude sind um die 50 Jahre alt oder älter.
Fest steht: Für jede Grundschule müssen – wenn alles, was die Studie aussagt, erfüllt wird – etwa zehn Millionen Euro aufgewendet werden. Dabei würden rund die Hälfte der Kosten auf den Ausbau zur Ganztagsschule, die andere Hälfte auf Sanierungskosten entfallen. Aufgeschlüsselt werden in der Studie auch die Kosten für Neubauten, mit dem Ergebnis: Sie liegen nur rund eine Million Euro höher als Umbau- und Sanierungskosten. Klar ist: Die Kosten stellen die Kehdinger Kommune Drochtersen vor große finanzielle Herausforderungen, die ohne eine deutliche Erhöhung der bestehenden Förderung durch das Land und den Bund – aktuell rund 460.000 Euro – kaum zu stemmen seien, heißt es aus dem Rathaus.
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
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