Hanstedt
Gruppe Grüne-SPD will Möglichkeiten für Bürgerwindpark sondieren
Einen Antrag zur Sondierung von Möglichkeiten zur Schaffung eines Bürgerwindparks mit vorrangiger Beteiligung der Samtgemeinde Hanstedt hat jetzt die Gruppe Grüne-SPD im Samtgemeinderat gestellt. Hintergrund sei der immer stärker an Fahrt aufnehmende Ausbau Erneuerbarer Energien, bei dem Niedersachsen ganz vorne mitmische. So sei der Landkreis Harburg zurzeit bereits mitten im Prozess zur Schaffung von Vorranggebieten für Windkraftanlagen, um seine Teilflächenziele bis 2027 und 2032 gemäß dem Niedersächsischen Windenergieflächenbedarfsgesetz (NWindG) zu erreichen.
"Um die Akzeptanz von Windkraftanlagen zu erhöhen, hat sich die niedersächsische Landesregierung einiges einfallen lassen“, berichtet Angela Sanchez (Grüne). "Zukünftig erhalten Kommunen 0,2 Cent pro Kilowattstunde sowie Bürger und Bürgerinnen 0,1 Cent pro Kilowattstunde pro Windkraftanlage, wenn diese im Umkreis von 2,5 Kilometern von ihnen steht. Hinzu kommt, dass die Gewerbesteuer für die Windkraftanlagen zu 90 Prozent vor Ort gezahlt werden muss.“
Energiegewinnung in eigener Hand
„Durch die dezentrale Generierung von Energie durch Windenergie- und Solaranlagen haben die Menschen und die Kommunen ganz andere Möglichkeiten der Teilhabe“, ergänzt Dr. Manfred Lohr (SPD). "In der Vergangenheit dominierten beispielsweise nur kapitalkräftige Investoren und große Konzerne den Energiemarkt. Nun können Kommunen sowie Bürger und Bürgerinnen ihre Energiegewinnung selbst in die Hand nehmen.“
Aus diesem Grund hat die Gruppe Grüne-SPD im Samtgemeinderat beantragt, die Möglichkeiten zur Errichtung eines Bürgerwindparks zu ermitteln.
„Von einem Bürgerwindpark versprechen wir uns einmal preiswerteren Strom und somit eine dauerhafte finanzielle Entlastung sowohl für die Bürger als auch für die kommunalen Finanzhaushalte durch höhere Gewerbesteuereinnahmen“, sagt Angela Sanchez. "Wir setzen uns dafür ein, dass bereits mit sehr wenig Geld Anteile erworben werden können, damit wirklich alle die Möglichkeit haben, Eigentümer zu werden.“
„Dabei ist klar, dass eine Kommune dies allein nicht wird stemmen können“, räumt Manfred Lohr ein. "Deshalb ist uns wichtig, externe Expertise dazu zu holen und neben der Samtgemeinde auch die Gliedgemeinden mitzunehmen und den Blick auch über die Samtgemeindegrenzen hinaus auszuweiten. Dies stärkt den interkommunalen Zusammenhalt." Andere Kommunen hätten diesen Weg bereits beschritten. Als erfolgreiche Beispiele nennt Lohr die Windparks in Saterland und Garrel im Landkreis Cloppenburg sowie im rheinland-pfälzischen Mörsdorf.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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