Feuerwehr: Land schiebt Kommunen Ausbildung zu
Brandschutz nicht so wichtig?
Die gute Nachricht zu Beginn: Auch bei großen Schadenslagen wie zum Beispiel bei Stürmen können die Bürger ihre Feuerwehren wieder gut erreichen. Die Einrichtung kommunaler Einsatzleitungen in den zwölf Städten und Gemeinden des Landkreises hat sich bewährt, berichtete Kreisbrandmeister Volker Bellmann kürzlich bei der Versammlung der Ortsbrandmeister des Kreises.
Dadurch wird die zentrale Rettungsleitstelle in Winsen entlastet. Bei früheren Unwettern waren durch technische Probleme und Überlastung regelmäßig die Alarmierungen und der Funkverkehr zusammengebrochen (das WOCHENBLATT berichtete). Jetzt konnten "alle Einsätze zeitnah kommuniziert und abgearbeitet werden", so Bellmann.
Doch kaum ist ein Problem gelöst, taucht das nächste auf. Es geht um die Ausbildung der Brandschützer: Offenbar wolle das Land Niedersachsen in Gestalt des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz NLBK in Celle und Loy immer mehr Ausbildungsaufgaben auf die Kommunen abwälzen, um sich mehr auf den Katastrophenschutz zu konzentrieren.
Bellmanns Kritik fällt eindeutig aus: „Das NLBK ist zurzeit nur noch ein NLK, da der Brandschutz augenscheinlich nur noch eine untergeordnete Rolle spielt“, so der Kreisbrandmeister. Die Zahl der zugewiesenen Lehrgänge an die Feuerwehren des Landkreises bestätigt das: Sie hat sich nahezu halbiert (das WOCHENBLATT berichtete). Man habe den Eindruck, dass das Land sich dieser Aufgabe gänzlich entledigen und sie auf die Landkreise übertragen wolle, sagt Bellmann.
Die Aussage von Regierungsbrandmeister Uwe Quante bestätigt das: Im kommenden Jahr würden voraussichtlich gar keine Truppführerlehrgänge mehr an den Akademien in Celle und Loy angeboten. Der theoretische Teil soll in Zukunft digital, die praktische Ausbildung in den Kommunen durchgeführt werden.
Peter Winter, Kreisbrandmeister aus Stade, sieht das wie sein Winsener Kollege: Was man früher abgelehnt habe - die Truppführerausbildung in den Kommunen - werde nun auf die Kommunen abgeschoben, die das dann mit eigenen Leuten, aber nach den Vorgaben des NLBK umsetzen sollen. Winter: "Das ist schon wieder eine Schippe drauf. Dafür muss man erstmal die Leute haben."
Beim NLBK kann man sich insofern schon mal auf Gegenwind aus dem Landkreis Harburg einstellen: Kreisbrandmeister Bellmann betonte, dass man "auf allen Ebenen" gegensteuern werde. Sowohl Landtagsabgeordnete wie auch Landesfeuerwehrverband und Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund seien informiert und hätten sich des Themas angenommen. Auch im Landkreis Stade wurde schon mit den Landtagsabgeordneten und den kommunalen Spitzenverbänden gesprochen. Winter: "Da muss dringend etwas passieren, sonst schlittern wir in richtig große Probleme hinein."
Der Landkreis ist schon für die Feuerwehrausbildung in den technischen Bereichen Sprechfunk, Maschinisten und Atemschutzträger zuständig. Sie wird im Landkreis Harburg von 75 Ausbildern ehrenamtlich geleistet. Und die läuft laut Bellmann gut, was auch Kreisausbildungsleiter Ralf vom Lehn aus Egestorf und Stellvertreter Michael Gade aus Winsen zu verdanken sei: An der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Hittfeld konnten fast 74 Prozent der benötigten Lehrgänge angeboten werden. Beim Lehrgang "Truppmann 1" - er ist der Basislehrgang für alle neuen Feuerwehrleute - waren es sogar 100 Prozent.
Und die Bilanz zeigte: Die Feuerwehren des Landkreises Harburg scheinen auch ohne zusätzliche Ausbildungsaufgaben gut ausgelastet: Mit 5.174 Einsätzen haben sich die Einsätze gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Das lag vor allem an den Unwettern im Landkreis. Aber auch die Zahl der Brandeinsätze ist gegenüber 2021 um 420 gestiegen.Die gute Nachricht zu Beginn: Auch bei großen Schadenslagen wie zum Beispiel bei Stürmen können die Bürger ihre Feuerwehren wieder gut erreichen. Die Einrichtung kommunaler Einsatzleitungen in den zwölf Städten und Gemeinden des Landkreises hat sich bewährt, berichtete Kreisbrandmeister Volker Bellmann kürzlich bei der Versammlung der Ortsbrandmeister des Kreises.
Dadurch wird die zentrale Rettungsleitstelle in Winsen entlastet. Bei früheren Unwettern waren durch technische Probleme und Überlastung regelmäßig die Alarmierungen und der Funkverkehr zusammengebrochen (das WOCHENBLATT berichtete). Jetzt konnten "alle Einsätze zeitnah kommuniziert und abgearbeitet werden", so Bellmann.
Doch kaum ist ein Problem gelöst, taucht das nächste auf. Es geht um die Ausbildung der Brandschützer: Offenbar wolle das Land Niedersachsen in Gestalt des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz NLBK in Celle und Loy immer mehr Ausbildungsaufgaben auf die Kommunen abwälzen, um sich mehr auf den Katastrophenschutz zu konzentrieren.
Bellmanns Kritik fällt eindeutig aus: „Das NLBK ist zurzeit nur noch ein NLK, da der Brandschutz augenscheinlich nur noch eine untergeordnete Rolle spielt“, so der Kreisbrandmeister. Die Zahl der zugewiesenen Lehrgänge an die Feuerwehren des Landkreises bestätigt das: Sie hat sich nahezu halbiert (das WOCHENBLATT berichtete). Man habe den Eindruck, dass das Land sich dieser Aufgabe gänzlich entledigen und sie auf die Landkreise übertragen wolle, sagt Bellmann.
Die Aussage von Regierungsbrandmeister Uwe Quante bestätigt das: Im kommenden Jahr würden voraussichtlich gar keine Truppführerlehrgänge mehr an den Akademien in Celle und Loy angeboten. Der theoretische Teil soll in Zukunft digital, die praktische Ausbildung in den Kommunen durchgeführt werden.
Peter Winter, Kreisbrandmeister aus Stade, sieht das wie sein Winsener Kollege: Was man früher abgelehnt habe - die Truppführerausbildung in den Kommunen - werde nun auf die Kommunen abgeschoben, die das dann mit eigenen Leuten, aber nach den Vorgaben des NLBK umsetzen sollen. Winter: "Das ist schon wieder eine Schippe drauf. Dafür muss man erstmal die Leute haben."
Beim NLBK kann man sich insofern schon mal auf Gegenwind aus dem Landkreis Harburg einstellen: Kreisbrandmeister Bellmann betonte, dass man "auf allen Ebenen" gegensteuern werde. Sowohl Landtagsabgeordnete wie auch Landesfeuerwehrverband und Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund seien informiert und hätten sich des Themas angenommen. Auch im Landkreis Stade wurde schon mit den Landtagsabgeordneten und den kommunalen Spitzenverbänden gesprochen. Winter: "Da muss dringend etwas passieren, sonst schlittern wir in richtig große Probleme hinein."
Der Landkreis ist schon für die Feuerwehrausbildung in den technischen Bereichen Sprechfunk, Maschinisten und Atemschutzträger zuständig. Sie wird im Landkreis Harburg von 75 Ausbildern ehrenamtlich geleistet. Und die läuft laut Bellmann gut, was auch Kreisausbildungsleiter Ralf vom Lehn aus Egestorf und Stellvertreter Michael Gade aus Winsen zu verdanken sei: An der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Hittfeld konnten fast 74 Prozent der benötigten Lehrgänge angeboten werden. Beim Lehrgang "Truppmann 1" - er ist der Basislehrgang für alle neuen Feuerwehrleute - waren es sogar 100 Prozent.
Und die Bilanz zeigte: Die Feuerwehren des Landkreises Harburg scheinen auch ohne zusätzliche Ausbildungsaufgaben gut ausgelastet: Mit 5.174 Einsätzen haben sich die Einsätze gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Das lag vor allem an den Unwettern im Landkreis. Aber auch die Zahl der Brandeinsätze ist gegenüber 2021 um 420 gestiegen.
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