Noch Kapazitäten frei
Landkreis Harburg berichtete über Aufnahme ukrainischer Kriegsvertriebener
Seit dem Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine am 24. Februar haben viele Ukrainer ihr Heimatland verlassen. Bereits am 1. März waren über 650.000 Vertriebene in die EU geflüchtet. Auch im Landkreis Harburg sind etliche von ihnen untergekommen. Aktuell sind 2.366 Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis aufenthaltsrechtlich erfasst, das teilte die Kreisverwaltung jetzt im Kreisausschuss für Gesundheit, Integration und Soziales mit.
"Wir gehen jedoch davon aus, dass deutlich mehr geflüchtete Ukrainer im Landkreis Harburg leben, die noch nicht bei uns registriert sind. Schätzungen zufolge halten sich derzeit insgesamt etwa 4.000 Ukrainer und Ukrainerinnen im Landkreis Harburg auf", sagt Kreissprecher Andres Wulfes. Von den vom Land Niedersachsen bis Ende Mai zugewiesenen 615 Personen sind 314 Menschen tatsächlich im Landkreis Harburg angekommen.
Der Landkreis Harburg musste kurzfristig auf die Kriegsflüchtlinge reagieren. Unter anderem mussten Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen und deren Betreuung organisiert werden, außerdem musste die Vielzahl an ehrenamtlichen Unterstützungsangeboten koordiniert werden. Da die ukrainischen Kriegsvertriebenen Anspruch auf Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz haben, mussten zudem bei der Abteilung Migration die Kapazitäten für die Registrierung und Annahme der Leistungsanträge geschaffen werden. Eine eigens gegründete Taskforce bündelt Mitarbeiter aus den Abteilungen Migration und Gebäudewirtschaft sowie der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem Deutschen Roten Kreuz und steht im Austausch mit Vertretern der Gemeinden und Städte.
Von den kurzfristig vom Landkreis eingerichteten Unterkünften in Buchholz (Schützenhalle 120 Plätze, Lohbergenstraße 59 Plätze), Meckelfeld (Helbachhaus 100 Plätze), Wohlesbostel (Lange Straße 50 Plätze) und Neu Wulms-torf (Bahnhofstraße 230 Plätze) sind aktuell Wohlesbostel und Buchholz/Lohbergenstraße so gut wie voll. In der Unterkunft in Neu Wulmstorf sind mit aktuell etwa 50 Bewohnern noch reichlich Kapazitäten vorhanden. Insgesamt sind in den Kreis-Unterkünften aktuell rund 150 Personen untergebracht. Die Schützenhalle in Buchholz und das Helbachhaus in Meckelfeld werden vom Kreis derzeit als Not- bzw. Durchgangsunterkunft genutzt. In der Regel verlassen die Geflüchteten diese nach 48 Stunden wieder.
Auch bei den privaten Wohnraum-angeboten sind noch Kapazitäten frei. Bisher wurden dem DRK im Landkreis Harburg 614 Angebote mit 1.993 Plätzen gemeldet, in die 1.056 Personen vermittelt werden konnten.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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