Umweltschutz mit Füßen getreten! In Jesteburg rotten Kühlschränke vor sich hin
Das ist leider kein April-Scherz! Und auch mit Kunst hat das wenig zu tun. Im selbst ernannten Kunst- und Kulturdorf Jesteburg rotten ausgediente Eis- und Kühlschränke unter freiem Himmel vor sich hin. Und das auf einem öffentlichen Grundstück. Ein Leser wies die WOCHENBLATT-Redaktion auf den Umwelt-Frevel hinter der ehemaligen Festhalle des Schützenvereins hin. Ganz gleich, ob Schützen oder Gemeinde hier die Verantwortung tragen - so etwas geht gar nicht!
mum. Jesteburg. „Es ist einfach nur traurig, wie wenig sich die Verwaltung kümmert“, hatte Winfried Marquardt vorige Woche im WOCHENBLATT das Jesteburger Rathaus kritisiert. Obwohl sich der selbstständige Hausmeister laut eigenen Angaben immer wieder darüber beschwert hatte, dass ein kleiner Fußweg nahe des Penny-Marktes total vermüllt war, geschah so lange nichts, bis das WOCHENBLATT bei Verwaltungschef Hans-Heinrich Höper nachfragte. Und siehe da - wenige Tage später erstrahlte der Weg in neuem Glanz. Der ganze Müll war weg. Ob das auch für den nächsten Problemfall in Jesteburg gilt?
Ortstermin am ehemaligen Schützenhaus - auch Festhalle genannt - am Ortsausgang in Richtung Asendorf. Auf einer Fläche, die nur durch einen kaputten Bretterzaun gesichert ist, findet sich jede Menge Müll. „Offensichtlich ist es der Gemeinde ganz egal, wie es hier aussieht“, sagt ein Leser. Er folgte dem WOCHENBLATT-Aufruf und meldete diesen Umwelt-Frevel. Unter freiem Himmel rotten ausgediente Eis- und Kühlschränke vor sich hin. Alte Möbel und jede Menge Unrat findet sich dort ebenso. Was wohl der Landkreis dazu sagt, dass hier möglicherweise Kühlmittel in das Erdreich sickern? Am schlimmsten seien die Ratten, die der Leser dort beobachtet haben will.
„Ich frage mich, wer hier zuständig ist“, so der Leser. „Nachdem die Gemeinde den Schützen 1,5 Millionen Euro für ihr neues Domizil überwiesen hat, scheinen die das Interesse an ihrem alten Zuhause verloren zu haben.“ Offensichtlich schert es auch die Jesteburger Politik wenig, wie es auf dem Grundstück aussieht.
Wie bereits mehrfach berichtet, soll auf dem Gelände der Festhalle ein Famila-Markt entstehen. Doch nachdem die Gemeinde Hanstedt beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg Klage gegen den Bau des Supermarktes eingereicht hat, gibt es vom Landkreis keine Baugenehmigung. Der Ausgang ist offen. Offensichtlich scheut sich Jesteburg jetzt, den Abriss der Festhalle in Auftrag zu geben. Wer weiß, wer die Kosten übernimmt, wenn der Famila-Deal am Ende platzen sollte. Deutlich schneller ging es allerdings beim Fällen der zahlreichen Bäume auf dem Areal. Mehrere Dutzend Bäume wurden rund um die Festhalle im Februar 2014 gefällt - unter anderem Eichen, Buchen und Birken.
„Ich hoffe nur, dass sich auf dieser Müllhalde niemals ein Kind beim Spielen verletzt“, sagt der Leser. Er fragt sich, wer jetzt die Verantwortung übernimmt.
• Das WOCHENBLATT fragt: Gibt es noch andere öffentliche Plätze in Jesteburg, die in einem schlimmen Zustand sind? Bitte schicken Sie uns eine E-Mail - am besten mit Fotos - an folgende E-Mail-Adresse: mum@kreiszeitung.net.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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