"Wir wollen ein zukunftsweisendes Wohngebiet entwickeln"
B-Plan "Seevekamp Süd": Grüne wollen Arbeitsgruppe von Politik und Bürgern gründen
as. Jesteburg. Wenn ein neues Baugebiet am Schierhorner Weg entsteht, wird eine beträchtliche Freifläche versiegelt. "Daher haben wir Grüne von Anfang an betont, dass dieser Flächenverbrauch für uns nur dadurch zu rechtfertigen ist, dass hier ein zukunftsweisendes Wohngebiet entwickelt wird", sagt Birgit Heilmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Jesteburger Gemeinderat. Am heutigen Mittwoch ist der Bebauungsplan "Seevekamp-Süd" erneut Thema im Bauausschuss der Gemeinde Jesteburg.
Unter anderem müsse das Angebot an bezahlbaren Mietwohnungen erweitert werden, auch müsse dringend ein Angebot an sogenannten Sozialwohnungen für Menschen mit keinem oder nur geringem Einkommen geschaffen werden. Das müsste durch entsprechende städtebauliche Verträge langfristig abgesichert werden, fordern die Grünen.
"Als zweite Bedingung für das neue Gebiet möchten wir zukunftsfähige Standards festlegen", so Heilmann. Dieses werde zum Teil schon im Vorentwurf umgesetzt wie z.B. der Hinweis auf die Solarpflicht im späteren Entwurf, Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise mit Dachbegrünung oder die Festlegung auf KfW 55. Doch die Grünen wollen mehr. "Zur Vorbereitung des Bebauungsplanentwurfes werden wir eine Arbeitsgruppensitzung mit Bürgerbeteiligung beantragen, um weitere Ideen zu diskutieren und prüfen zu lassen", kündigt Birgit Heilmann an.
Noch nicht zufriedenstellend gelöst sei das Problem, wie sich die Mehrfamilienhäuser gut in die Umgebungsbebauung einfügen können. Die Grünen hatten sich dafür ausgesprochen, einen Wall als Abgrenzung zu verrichten oder Boden abzutragen, um den Höhenunterschied auszugleichen. Nicht überzeugt ist Birgit Heilmann von dem Vorstoß ihrer SPD-Ratskollegin Cornelia Ziegert, statt Mehrfamilienhäusern dort ein Gebiet mit Minihäusern für Senioren und Seniorinnen zu schaffen (das WOCHENBLATT berichtete). Denn wenn die Gemeinde die Häuser nicht selber vermarkte, dann habe sie auch keinen Einfluss auf die späteren Eigentümer. Viele kleine Häuser zu bauen, sei zudem energetisch wenig sinnvoll, da sie jeweils vier Außenwände haben. Abgesehen vom größeren Flächenverbrauch sei auch unklar, wie der günstige Preis realisierbar sein soll. Viel dringender brauche Jesteburg den Startschuss für die Realisierung der neuen Kita.
"Zusammengefasst: Wenn die von uns formulierten ökologischen, sozialen und verkehrlichen Bedingungen in den noch abzuschließenden Städtebaulichen Verträgen erfüllt werden und die Integration der Mehrfamilienhäuser verbessert wird, dann werden wir uns weiter für die nachhaltige Entwicklung dieses Baugebietes einsetzen", sagt Birgit Heilmann.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.