Ortsräte mahnen vor der B75-Sanierung
Versinkt Rosengarten bald im Verkehrschaos?

Setzen sich im Namen der Bürgerinnen und Bürger gegen das befürchtete Verkehrschaos ein (v. li.): Gabriele Staatz-Duckert (CDU) aus dem Ortsrat Vahrendorf, Andreas Schubert (CDU), stellvertretender Ortsbürgermeister von Leversen/Sieversen, Mathias Bonow (CDU), stellvertretender Ortsbürgermeister in Ehestorf-Alvesen sowie der Ortsbürgermeister von Ehestorf-Alvesen, Dr. Johannes Harpenau (Grüne) | Foto: pm
  • Setzen sich im Namen der Bürgerinnen und Bürger gegen das befürchtete Verkehrschaos ein (v. li.): Gabriele Staatz-Duckert (CDU) aus dem Ortsrat Vahrendorf, Andreas Schubert (CDU), stellvertretender Ortsbürgermeister von Leversen/Sieversen, Mathias Bonow (CDU), stellvertretender Ortsbürgermeister in Ehestorf-Alvesen sowie der Ortsbürgermeister von Ehestorf-Alvesen, Dr. Johannes Harpenau (Grüne)
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Sie erwarten den Verkehrskollaps: Die Ortsräte aus Ehestorf, Vahrendorf, Sottorf, Leversen und Tötensen warnen gemeinsam vor einem massiven Verkehrschaos, das die Gemeinde Rosengarten im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Bremer Straße in Hamburg-Harburg bald ereilen könnte. Einem entsprechendem interfraktionellen Antrag der Gruppe SPD/Grüne Bündnis 90/UW Rosengarten und der CDU-Fraktion Rosengarten, der fordert, dass sich die Gemeinde bei den verantwortlichen Hamburger Behörden für eine Verkehrsoptimierung einsetzt, wurde auf der Ratssitzung der Gemeinde jüngst einstimmig zugestimmt.

Dörfer werden betroffen sein

Der rund drei Kilometer lange Abschnitt der Bremer Straße (B75) in Harburg, zwischen der Autobahnanschlussstelle (AS) Marmstorf und der Hohen Straße, soll bis 2027 kernsaniert werden. Das wurde im April bekannt gegeben. Eigentlich hätten die Arbeiten im Juni starten sollen, doch sie wurden wegen fehlender Baugenehmigungen in den Herbst verschoben. Dass die Auswirkungen dieser Sanierungsmaßnahmen vor allem die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Rosengarten jahrelang zu spüren bekommen werden, daran hat Andreas Schubert (CDU), stellvertretender Ortsbürgermeister von Leversen/Sieversen und Ratsmitglied, der sich federführend in der Sache engagiert, keine Zweifel. "Es ist mit massiven Auswirkungen auf unsere Dörfer zu rechnen, wenn die Kraftfahrer dann blind ihren Navigationssystemen folgen", sagt Schubert.
Das große Problem entsteht, wenn mehrere Straßen nach Hamburg gleichzeitig von Bauarbeiten betroffen sind. Der Ausbau der A7 bis 2028, die Erneuerung der Süder- und Norderelbbrücken auf der A1 (Beginn 2025) sowie die anstehende Sanierung der B75 bis 2027 werden den Verkehr wie in einem Flaschenhals komprimieren und die Dörfer in der nächsten Umgebung erheblich belasten. Verschärft wird das ganze durch die für 2025 bis 2027 geplante Wasserstoff-Pipeline bei Vahrendorf.
Schon jetzt sind besonders die nördlichen Ortschaften regelmäßig von erheblichen Verkehrsaufkommen belastet, wenn es auf der A7 zu Staus im Berufs- oder Ferienverkehr kommt. Stockender Verkehr, Missachtung der Durchfahrtsverbote durch Schwertransporter oder Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 60 km/h in einer 30er-Zone, wie in Leversen gemessen, sind da keine Seltenheit. "Anwohner kommen teilweise nicht mal von ihren Grundstücken, weil Fahrzeuge im Sekundentakt passieren. All dies wird sich mit den geplanten Maßnahmen auf der B75 massiv verschlimmern", sagt Andreas Schubert.
Der interfraktionellen Gruppe gehe es darum, die Verkehrsleitung während der Baumaßnahmen zu verbessern. "Uns ist bewusst, dass es Umleitungsverkehre geben wird. Die Frage stellt sich aberwie, wo und wer hat hier Defizite in der Planung verursacht und wie diese noch optimiert werden können", so Schubert. Dass eine angemessene Kommunikation und Koordination zwischen der Stadt Hamburg und dem Landkreis Harburg stattgefunden habe, stellt er infrage.

Wie gut arbeiten die Stadt Hamburg und der Landkreis Harburg zusammen?

Die Stadt Hamburg erklärte auf Nachfrage des WOCHENBLATT, dass der Landkreis Harburg, vertreten durch die Verkehrskoordination, im Rahmen der Regionalkonferenzen im Februar sowie der länderübergreifenden Baustellenkoordinierung zwischen Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein Ende April über die Maßnahme an der Bremer Straße und eine voraussichtliche Verkehrsführung informiert worden sei. Das bestätigte auch der Katja Bendig, Presssprecherin des Landkreises Harburg. Weiter erklärt sie, gebe es keine offiziell geplanten Umleitungen, die über Straßen im Landkreis Harburg führen. Gleichzeitig könne aber davon ausgegangen werden, dass es auch hier zu Verkehrsbelastungen kommen wird.
"In enger Zusammenarbeit mit der Verkehrsdirektion der Polizei und den beteiligten Leitungsunternehmen werden alle möglichen Maßnahmen geprüft, um die Auswirkungen auf mögliche Umleitungsstrecken so gering wie möglich zu halten", so der Hamburger Pressesprecher der Behörde für Verkehr Dennis Krämer. Der Landkreis Harburg habe seine eigenen geplanten Baumaßnahmen bereits überprüft und die Kreisstraßen, die für die Pendlerflüsse während der Bauzeit der Baumaßnahme Bremer Straße dienen, von eigenen Baumaßnahmen frei geplant, erklärt Katja Bendig.
Das Informieren der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Rosengarten ließe zu wünschen übrig. "Es ist das gleiche Problem wie beim Ehestorfer Heuweg. Auch dort wurden wir nicht beteiligt", sagt Regina Lutz, Ortsbürgermeisterin von Tötensen-Westerhof. Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler wird sich im Zuge des interfraktionellen Antrags an die verantwortlichen Stellen wenden, um dort in gemeinsamen Gesprächen die Problematik bewusst zu machen, bessere Lösungen und Kommunikation anzuregen. "Wir können nur darüber informieren, was an uns als Gemeinde weitergegeben wird. Am Ende sind wir das letzte Rad im Getriebe."

Maßnahmen verschoben

Eigentlich hätten die Arbeiten im Juni starten sollen, doch sie wurden wegen fehlend er Baugenehmigungen in den Herbst verschoben.
Die angekündigten Baumaßnahmen an der Bremer Straße in Harburg sollten eigentlich noch im Juni starten. Im ersten Schritt sollten vorhandene Trinkwasserleitungen neu verlegt werden. Wie jetzt bekannt wurde, müssen die Sanierungsarbeiten aber verschoben werden. Grund dafür sind fehlende Baugenehmigungen. Hamburg Wasser habe bereits in den Startlöchern gestanden, erklärt Pressesprecherin Nicole Buschermöhle. "Wir hoffen, mit den Arbeiten dann im Herbst starten zu können." Folglich verschieben sich die Arbeiten an den Abschnitten zwei und drei auf Beginn 2025. Diese sollen dann, wie geplant, parallel abgewickelt werden.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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