Große Resonanz beim "Bauernrechnen"
Finanzlage der Gemeinde Garstedt ist weiter erfreulich

Garstedts Bürgermeisterin Christa Beyer | Foto: ce

Auf großes Interesse bei den Garstedtern stieß die kürzlich nach langer Corona-Pause wieder als Präsenz-Veranstaltung durchgeführte Bürgerversammlung "Bauernrechnen" der Gemeinde. Mehr als 70 Gäste waren der Einladung gefolgt.

Bürgermeisterin Christa Beyer (SPD) berichtete, die Einwohnerzahl stagniere seit einigen Jahren um die 1.500 bei einem stetig steigenden Altersdurchschnitt. Dem wolle die Gemeinde durch Ausweisung neuer Baugebiete entgegenwirken. So habe der Rat im vergangenen Jahr die Aufstellungsbeschlüsse für zwei neue Gebiete gefasst. "Die Vergabe der Grundstücke soll zumindest teilweise nach dem sogenannten 'Einheimischenmodell' erfolgen. Die genauen Kriterien sind in der Vorberatung. Ziel ist es, junge Familien zu unterstützen und das Ehrenamt zu fördern", erklärte Christa Beyer.

Wesentliches Projekt der Gemeinde für 2023 ist die Erarbeitung des Konzeptes für die "Dorfregion Auetal“ gemeinsam mit Wulfsen und Toppenstedt. Hierzu fanden bereits mehrere Workshops und Infoveranstaltungen statt.

Die Bürgermeisterin kam zudem auf die befristete Überlassung eines Gemeindegrundstücks an der Toppenstedter Straße an die Samtgemeinde für den Bau von Flüchtlingsunterkünften zu sprechen. Samtgemeinde-Kämmerer Ulrich Emcke erklärte als Vertreter des verhinderten Samtgemeinde-Bürgermeisters, dass den Gemeinden zurzeit keine ukrainischen Flüchtlinge zugewiesen würden. Der Landkreis Harburg habe aber erhebliche Probleme, die große Zahl der Weltflüchtlinge unterzubringen.

Die Finanzlage der Gemeinde Garstedt entwickelt sich dem Kämmerer zufolge weiter erfreulich stabil. Das Ergebnis für 2022 fällt durch hohe Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer (470.000 Euro) um mindestens 500.000 Euro besser aus als geplant. Die Kreditschulden beliefen sich Ende 2022 auf rund 703.540 Euro, was etwa 489 Euro pro Einwohner entspricht (2021: 534 Euro).

Beim Vergleich der Steuerkraft für 2022 mit den anderen Mitgliedsgemeinden stand die Gemeinde Garstedt nach Salzhausen weiterhin an zweiter Stelle. Sie trug mit 11,8 Prozent zusammen mit Salzhausen (41,6) und Toppenstedt (11,7) zwei Drittel der Steuerkraft der Samtgemeinde. Die hohen Einnahmen der Gemeinde führten jedoch auch zu einem erheblichen Anstieg der Kreis- und Samtgemeinde-Umlagen. 2022 musste Garstedt rund 2,28 Millionen Euro zahlen (2021: 1,78 Millionen). In diesem Jahr werden es voraussichtlich etwa 2,13 Millionen Euro sein.

Ulrich Emcke wies darauf hin, dass die Garstedter Aue-Grundschule jetzt mit digitalen Tafeln ausgerüstet sei. Für die Lehrer seien mobile Endgeräte angeschafft worden. Seit Ende 2022 ist die Bildungsstätte außerdem als "Naturpark-Schule“ zertifiziert. Die Samtgemeinde als Schulträger hat dazu eine Vereinbarung für fünf Jahre mit der Naturparkregion Lüneburger Heide abgeschlossen.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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