Landkreis Harburg
Keine Resolution im Kreistag zum Thema Wolf

Der Kreistag verneinte die Dringlichkeit, über die Resolution zum Thema Wolf sprechen zu müssen
  • Der Kreistag verneinte die Dringlichkeit, über die Resolution zum Thema Wolf sprechen zu müssen
  • hochgeladen von Oliver Sander

Anders als der Kreistag im Landkreis Stade hat sich der Kreistag im Landkreis Harburg nicht dazu durchringen können, eine Resolution zum Wolfsmanagement zu verabschieden. Ein entsprechender Dringlichkeitsantrag der CDU/FDP-Gruppe fand nicht auf die Tagesordnung, weil die dazu notwendige Zweidrittelmehrheit deutlich verpasst wurde. U.a. wandte sich die Mehrheit der Grünen und die SPD gegen den Antrag.
Wegen der Häufung der Wolfsübergriffe in der Region in den vergangenen Wochen (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach) wollte die CDU/FDP-Gruppe die nahezu wortgleiche Resolution wie im Landkreis Stade erreichen, in der der dringende Handlungsbedarf beim Wolfsmanagement verdeutlicht und die Landes- sowie die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert wird. Konkret lautete die Formulierung:
"1. Die Bundesregierung - das BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, d. Red.) - wird aufgefordert, den guten Erhaltungszustand der Population des westeuropäischen Wolfes gegenüber der europäischen Kommission zu melden.
2. Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend die Voraussetzung zu schaffen, folgende Vereinbarung aus ihrem Koalitionsvertrag umzusetzen: 'Ein regional differenziertes Bestandsmanagement ist zu ermöglichen'."
Politiker der Gruppe Grüne/Linke bezweifelten die Dringlichkeit des Antrags. Das Land kümmere sich bereits umfassend um das Thema Wolf. Zudem sei die Einflussmöglichkeit des Landkreises Harburg auf Entscheidungen der Bundesregierung gering. Es reiche somit, einen Antrag zu formulieren und in der Sitzung des Kreistags im Dezember zu besprechen.
Die Gruppe CDU/FDP kündigte an, genau das zu tun. Ihre Vertreter kritisierten, dass die Resolution nicht beraten wurde. "Es ist bedauerlich, dass im Landkreis Harburg, anders als in anderen Landkreisen, die Romantisierung des Wolfes noch immer im Vordergrund steht. Damit gefährden wir den Bestand an Wild- und Weidetieren", erklärte Christian Horend, Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion. FDP-Fraktionsvorsitzender Arno Reglitzky ergänzte: "Ich bin erschüttert, dass Grüne und SPD bürokratisch den Weg durch die Ausschussgremien gehen wollen. Die Menschen im Landkreis Harburg haben Angst vor dem Wolf!" (os).  

1 Kommentar

Leserreporter
Holger Mayer aus Apensen
am 12.10.2023 um 10:49

Reglitzky spricht definitiv nicht für mich. Also ich habe keine Angst vorm bösen Wolf.

Ich glaube aber auch nicht, wie mancher der Antragsteller, an Märchen.