Baltic Sea Circle Rallye
Abenteuerfahrt: 3. Platz für die Staderinnen

Die Nordic Wild Cats bei ihrer Zieleinfahrt in Hamburg | Foto: Kunze
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sv. Stade. "3. WINNER" prangt in schwarzen Großbuchstaben auf einem bronzefarbenen Benzinkanister, darüber das Wikinger-Logo der Baltic Sea Circle Rallye 2022. Corinna Kunze stellt den Sieger-Kanister vorsichtig auf die Motorhaube ihres treuen "Cat-Mobils". Ein zwanzig Jahre alter Fiat Doblo 223, der extra für die Rallye angeschafft wurde. "Wir hatten diese Rallye als ein großes Abenteuer angesehen, bei dem wir möglichst viel Spaß haben wollten", sind sich die Nordic Wild Cats, Corinna Kunze und Christina Treppner aus Stade, einig. Dass sie nun am vergangenen Montag als eines von nur drei reinen Frauenteams bei insgesamt über 200 angemeldeten Rallyefahrern aus ganz Europa mit auf dem Siegertreppchen standen, erfüllt sie mit Stolz.

Insgesamt 7.540 Kilometer bewältigten sie auf ihrer Fahrt zum Nordkap und zurück. Das klare Fazit: "Norwegen war am schönsten und hatte genau wie Schweden die besten Straßen", sagt Kunze. "In Litauen, Estland und Lettland dagegen scheinen die Verkehrsregeln eher ein Vorschlag als eine Vorgabe zu sein. Wir haben da Überholmanöver erlebt ..."

Stolz auf ihren dritten Platz: Corinna Kunze (li.) und Christina Treppner | Foto: sv
  • Stolz auf ihren dritten Platz: Corinna Kunze (li.) und Christina Treppner
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Glück im Unglück

Zum Glück erlebten die beiden nur einmal einen Schockmoment, als sich während der Fahrt ein Reifen vom "Cat-Mobil" zu lösen begann. "Irgendjemand muss da dran rumgeschraubt haben, als wir geparkt haben", sagt Treppner. "Beim Losfahren hörten wir schon komische Geräusche und irgendwann sahen wir dann im Seitenspiegel, wie das Hinterrad zu schlingern begann." Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass zwei Schrauben fehlten. "Die anderen waren so fest angedreht, dass wir an einer Tankstelle zwei Stunden und die Hilfe von mehreren Leuten brauchten, um vom anderen Rad eine Schraube abzunehmen, damit wir mit je drei an jeder Seite weiterfahren konnten. Die können nicht einfach abgefallen sein."

Ansonsten lief aber alles glatt, sagt Kunze: "Es herrschte ein unglaublicher Teamgeist zwischen den Teilnehmenden. Wenn jemand Probleme hatte, konnte man sich immer untereinander verständigen und hat geklärt, wer nah genug ist, um zu helfen."

Eine Ziege hinter dem Lenkrad gehörte auch zu den Aufgaben, die nahm Kunze gern auf den Schoß - immerhin war sie kuschlig warm!  | Foto: Treppner
  • Eine Ziege hinter dem Lenkrad gehörte auch zu den Aufgaben, die nahm Kunze gern auf den Schoß - immerhin war sie kuschlig warm!
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Von den Rallye-Aufgaben erledigten die beiden so gut wie alle: Kunze ließ sich im "Cat-Mobil" mit einer Ziege auf dem Schoß fotografieren, Treppner wagte sich mutig, ein Stück von dem berüchtigten Stinke-Fisch zu probieren und auch ihr knall-oranger Fiat musste für so einige Aufgaben herhalten: "Wir haben eine Kirche abgeschleppt, den Wagen von einem Pferd ziehen lassen und mussten unser 'Cat-Mobil' auf einem Foto verstecken - an einer orangen Tankstelle mit großem orangen Werbeplakat hat das prima geklappt!", erzählt Kunze.

Christina Treppner (li.) und Corinna Kunze bei 28 Grad am Polarkreis im Weihnachtsmanndorf | Foto: Nordic Wild Cats
  • Christina Treppner (li.) und Corinna Kunze bei 28 Grad am Polarkreis im Weihnachtsmanndorf
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Besuch beim Weihnachtsmann

"Irre fand ich die Hitzewelle, als wir den Polarkreis passiert haben", erzählt Treppner. "Auf der Hinfahrt durch Norwegen verändert sich die Vegetation so beeindruckend schnell von Wäldern zur kargen Landschaft bis hin zu Eis und Gletschern. Als wir dann in Finnland auf dem Rückweg beim Santa Claus Village Halt gemacht haben, war es auf einmal 28 Grad warm. Da ist man schon mal beim Weihnachtsmann und dann im T-Shirt!" Trotz des sommerlichen Besuchs im Weihnachtsmanndorf konnten die zwei Staderinnen ein wenig Glauben an den bärtigen Geschenkebringer wiedergewinnen. "Der Weihnachtsmann hat sich mit jedem Besucher in deren Sprache unterhalten, auch mit uns auf Deutsch", sagt Kunze.

Wenn auf der Fahrt auch nicht viel Zeit blieb, um sich viel umzuschauen, so schafften die Nordic Wild Cats es doch, einmal in Tromsø essen zu gehen. Ihr kulinarisches Highlight? Walsteak und Rentierburger.

Foto: Nordic Wild Cats

Die nächste Rallye steht an

Ihr "Cat-Mobil" behalten die beiden erstmal, auch wenn noch nicht ganz klar ist, wann es das nächste Mal zum Einsatz kommt. "Mit dem dritten Platz haben wir auch das Startgeld für den European Mountain Summit in den Alpen im September diesen oder nächsten Jahres gewonnen, aber für die Höhenmeter brauchen wir vermutlich einen anderen Wagen", sagt Kunze.

Für ihren Rallye-Charity-Partner, die Wilhelmine in Stade, haben die Nordic Wild Cats übrigens inzwischen über 2.400 Euro an Spenden gesammelt.

Freunde aus Seevetal gewinnen die Charity-Rallye Baltic Sea Circle
Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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