Auftakt in Stade
Aktionswoche wirft Schlaglicht auf psychische Gesundheit
(nw). Ein spannendes Kulturprogramm, umfangreiche Informationen für Betroffene und Interessierte und reichlich Gelegenheit zum Austausch: Die Auftaktveranstaltung zur „Woche der seelischen Gesundheit“ im Landkreis Stade stieß auf großes Interesse. „Es ist erfreulich, dass in der Gesellschaft die Berührungsängste im Hinblick auf psychische Erkrankungen abnehmen“, sagte der Erste Kreisrat Thorsten Heinze in seinem Grußwort.
Jazz-Musik und Poetry-Slam, ein medizinischer Vortrag und Informationsstände der Partner des lokalen Aktionsbündnisses: Das waren die erfolgreichen Zutaten der Auftaktveranstaltung, die am Freitagnachmittag eine Vielzahl Interessierter ins Stader Kulturhaus Seminarturnhalle gelockt hat. Deren künstlerischer Leiter Peter Kühn, von Haus aus Regisseur, führte als Moderator durch das Programm.
Grüne Schleife am Revers als Symbol
Kühn, von Haus aus Regisseur, gab sich als Betroffener zu erkennen und erzählte von seinem Engagement für den Hamburger Verein Künstlerhilfe. Die Organisation hat das Ziel, Kreative zu unterstützen, die aufgrund von Corona oder einer psychischen Erkrankung in eine finanzielle Notlage geraten sind. Kühn warb für die grüne Schleife am Revers, die viele Anwesende trugen: Es ist das Zeichen der „Woche der seelischen Gesundheit“ und soll gleichzeitig ein Symbol gegen die Ausgrenzung Betroffener sein, sagte der Seminarturnhallen-Chef.
Der Erste Kreisrat Thorsten Heinze berichtete von laut der Weltgesundheitsorganisation steigenden Zahlen bei psychischen Erkrankungen. Gleichzeitig würden erfreulicherweise die Berührungsängste in der Gesellschaft im Hinblick auf Depressionen und andere psychische Probleme abnehmen, sagte der Kreishaus-Vize. Es gebe mehr Bewusstsein für Betroffene. Heinze, der in der Kreisverwaltung auch für den Personalbereich verantwortlich ist, nannte exemplarisch das Thema „Psychische Belastungen am Arbeitsplatz“.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Das Arbeitsschutzgesetz schreibt sogenannte Gefährdungsbeurteilen im Hinblick auf psychische Belastungen vor. „Sich darüber Gedanken zu machen, ist eine absolute Notwendigkeit, um die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufrechtzuerhalten“, sagte der Erste Kreisrat. Die Kreisverwaltung richte deshalb Analyseworkshops mit externer Unterstützung aus. Supervision, Mediation, Gesundheits- und Sozialberatung: Das betriebliche Gesundheitsmanagement beim Landkreis sei in den vergangenen Jahren deutlich gestärkt worden.
Der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises, der federführend an der Aktionswoche beteiligt ist, informiert im Internet über das lokale Bündnis und Beratungsangebote: www.landkreis-stade.de/wdsg.
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