Stadtwerke übernehmen Verantwortung
Endlich klappt es: Stader Hafenkran soll frischen Anstrich erhalten

Roland Remstädt begutachtet hoch oben den Kranausleger. Er hofft, dass jetzt schnell der Schutzanstrich aufgebracht wird | Foto: jd
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  • Roland Remstädt begutachtet hoch oben den Kranausleger. Er hofft, dass jetzt schnell der Schutzanstrich aufgebracht wird
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jd. Stade. "Wer kümmert sich endlich um den Stader Hafenkran?", fragte das WOCHENBLATT vor einem Monat. Der ehrenamtliche "Kranbetreuer" Roland Remstädt hatte Alarm geschlagen. Der historische Kran, der seit fast 100 Jahren zur Hafenkulisse gehört, müsse gegen die Witterung geschützt werden. Ein neuer Schutzanstrich sei dringend nötig. Der 78-Jährige weiß, wovon er spricht: Als Kranbaumeister kennt er sich mit dem stählernen Giganten bestens aus. "Bisher ist nichts passiert", ärgerte sich Remstädt noch vor ein paar Tagen. Jetzt kommt aber offenbar Bewegung in die Sache. Denn auch die Politik hat sich des Themas angenommen.

Dabei war bisher unklar, wer überhaupt für dieses imposante Industriedenkmal verantwortlich ist - oder deutlicher ausgedrückt: wer Eigentümer ist und damit die Kosten für eine Sanierung zu tragen hat. Viele Jahre kümmerte sich die Stader Stiftung für Kultur und Geschichte um den Kran. In deren Auftrag führte Remstädt 2007 mit Kräften einer Arbeitsamts-Beschäftigungsmaßnahme umfangreiche Sanierungsarbeiten aus, bei denen der Kran komplett zerlegt und an seinem jetzigen Standort fest installiert wurde.

Ignoranz von Stadt und Stadtwerken: Wer kümmert sich endlich um den Stader Hafenkran?

Die Stiftung befindet sich inzwischen in Liquidation und fühlt sich nicht mehr zuständig. Genauso wenig wie die Stadt, die wiederum den Stadtwerken den "Schwarzen Peter" zuspielt. Denn, so das Argument im Rathaus, der Kran stehe ja auf dem Grund und Boden der Stadtwerke. Dort hat man in den vergangenen Wochen nach eigenem Bekunden die Akten gewälzt. Doch offenbar gibt es keine Dokumente, aus denen eindeutig die Eigentumsverhältnisse hervorgehen.

Auf WOCHENBLATT-Nachfrage bestätigte jetzt Stadtwerke-Chef Christoph Born, dass sein Unternehmen sich in der Verantwortung sieht, zumindest vorerst.

Dieses alte Foto zeigt den Kran in Betrieb | Foto: Stadtarchiv Stade
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Schließlich sei unstreitig, dass sich der Kran fest verankert auf dem Stadtwerke-Grundstück befinde, so Born. Doch der Betrieb eines historischen Bauwerkes gehöre nun mal nicht ins Unternehmens-Portfolio. "Wir werden in Gesprächen mit der Stadt sowie der Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft die künftige Zuständigkeit für den Kran klären", meint Born. Eine mögliche Lösung sei es, den Kran in das Eigentum der Stadt zu überführen.

Selbstverständlich müsse alles darangesetzt werden, dieses für Stade so bedeutende Baudenkmal in einem vernünftigen Zustand zu erhalten. "Der Kran ist untrennbar mit der Geschichte des Stader Hafens verbunden", so der Stadtwerke-Geschäftsführer. Jahrzehntelang seien mit dem Hafenkran Schiffe ent- und beladen worden. Der Kran habe so zur Versorgung der Stadt mit den unterschiedlichsten Gütern beigetragen. Die Stadtwerke seien nun dabei, einen Kostenvoranschlag für die Entfernung von Roststellen und das Auftragen einer Schutzfarbe einzuholen.

Dass es jetzt vorangeht, mag auch am Druck aus der Politik liegen: Die SPD hatte genau einen Monat nach Erscheinen des Artikels nachgehakt. Nach WOCHENBLATT-Informationen wurden die Genossen im Rathaus vorstellig und SPD-Urgestein Hans Blank soll in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender bei den Stadtwerken interveniert haben.

Roland Remstädt begutachtet hoch oben den Kranausleger. Er hofft, dass jetzt schnell der Schutzanstrich aufgebracht wird | Foto: jd
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Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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